Wenn man heutzutage über QUEENSRYCHE schreibt, muss man zuerst erklären, um welche Ausführung der Band es sich handelt. Das selbstbetitelte Album ist das erste Werk der Band OHNE den ehemaligen Sänger Goeff Tate. Anstelle des exzentrischen Frontmanns hat man sich den ehemaligen CRIMSON-GLORY-Sänger Todd La Torre an Bord geholt und der – das ist äußerst erfreulich – macht seine Sache beeindruckend gut.
Daneben werden es die alteingesessenen und leidgeprüften Anhänger der Seattler Gruppe wohl gerne sehen, dass QUEENSRYCHE mit ihrem neuen Material wieder einen deutlichen Schritt in Richtung ihrer Ursprünge machen. Das bedeutet zwar nicht, dass sie wieder klingen wie in ihren Hochzeiten, macht aber die letzten, schwachen Alben mit Tate am Gesang nahezu vergessen. Die leicht progressiven Anleihen und einer wesentlich härteren Gangart als auf dem Vorgänger „Dedicated To Chaos“ tut QUEENSRYCHE gut. „Where Dreams Go To Die“, Vorab-Veröffentlichung „Redemption“ oder „Fallout“ zeigen, dass man es 2013 endlich wieder schafft, den Spagat zwischen traditionellen Wurzeln und modernen Einschüben zu meistern. QUEENSRYCHE schaffen es vor allem wieder mit fesselnden Refrains zu überzeugen, die sich nach wenigen Durchläufen im Gedächtnis festsetzen. Was dahingegen etwas abschreckt, ist der Sound des Albums, der an vielen Stellen unnatürlich und verzerrt klingt. Hier wäre mehr Raumklang und Dynamik wünschenswert gewesen.
Vom Level eines „Operation Mindcrime“ ist man zwar noch ein Stück entfernt, der richtige Weg ist nun aber eingeschlagen und stärker als die neue Band ihres Ex-Sängers Goeff Tate sind die neu formierten QUEENSRYCHE allemal. Zwar hätte „Queensryche“ etwas länger ausfallen dürfen – Die Spielzeit beläuft sich insgesamt nur auf 35 Minuten – alles in allem ist der Quasi-Neustart eine abwechslungsreiche Angelegenheit geworden.
Tracklist:
1. X2
2. Where Dreams Go To Die
3. Spore
4. In This Light
5. Redemption
6. Vindication
7. Midnight Lullaby
8. A World Without
9. Don't Look Back
10. Fallout
11. Open Road