Plattenkritik

REMO DRIVE - Natural, Everyday Degradation

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 31.05.2019
Datum Review: 09.06.2019
Format: CD Vinyl Digital

Tracklist

 

01. Two Bux
02. The Grind
03. The Devil
04. Shakin’
05. Dog
06. Separate Beds
07. Ezra And Marla
08. Halos
09. Around The Sun
10. Mirror
11. The Truth

Band Mitglieder

 

Erik Paulson
Stephen Paulson

REMO DRIVE - Natural, Everyday Degradation

 

 

Durch Lernen zum Erfolg: Erik Paulson und Stephen Paulson rebellieren gegen Gefuehle und die Welt. Oder baut diese auf das Duo und dessen Sound aus Kitsch und Kante? Emo-Revival, REMO DRIVE sei Dank.
 
Die Wolken, die "Natural, Everyday Degradation" ins Ziel bringen, sind fies und grau und wollen sich weder wegbewegen noch anfangen zu regnen. Somit weiss man auf dem zweiten Album der Band aus Minnesota nicht so ganz woran man ist. Sind das WEEZER oder FURTHER SEEMS FOREVER, die da mitklingen? Ist "Shakin'" einfach klassischer Indierock, der mit seinem zittrigen Gesang aber ohne jede Aufgeregtheit durchgewunken wird? Wirklich viel gibt es auch waehrend "Halos" oder "Dog" nicht zu entdecken: Die Instrumente pluckern dahin, zu selten traut sich Paulson ueber sein schmales Repertoire hinaus. Hit-Refrains oder Popappeal, Fehlanzeige. Stattdessen setzen REMO DRIVE auf Atmospaehre und Message. Bei "The Grind" sollen ein inbruenstiger Beat und pompoese Gitarren helfen, den Himmel aufzureissen. "Separate Beds" hingegen klingt wie THE KILLERS, denen gerade der Strom abgedreht wurde. "Nothing perfect lasts forever, nothing perfect lasts / Perfect is more like the weather, it comes and it will pass". Haben REMO DRIVE denn nicht anderes im Sinn, als uebers Wetter zu reden? Doch, aber richtiges Zuhoeren ist erfordertlich.
"Around The Sun" kommt kalifornisch und beinahe so aufgelockert daher, dass man die Schultern im Takt mitschwingen moechte."The Devil" staemmt sich erfolgreich gegen die zuvor erwaehnte Wolkendecke. "I think I made a mistake cause everything's looking pretty great" bemerkt Paulson und sorgt so fuer Dynamik und Wohlsein beim Auftakt von "Natural, Everyday Degradation", nachdem "Two Bux" sich dem guten alten Erwachsenwerden in den Weg stellt. Inhaltlich (be)leben die elf Songs mehr als musikalisch, und genau darauf scheinen REMO DRIVE auch wertzulegen. Der Nachfolger zum Debut "Greatest Hits" ist ein von Joe Reinhart (Modern Baseball, Hop Along) produzierter Allrounder mit Pfiff, den man eher von Vagrant oder Big Scary Monsters als von Epitaph Records erwartet haette. 

Autor

Bild Autor

Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.