Power Pop hätte das Label die Schublade gerne benannt in welche man RAH RAH stecken könnte. Könte auch irgendwie passen. Definitiv machen RAH RAH auch und poppigen Gesichtspunkten eine Menge Spaß, streicheln die Ohren, das Herz, lassen die Füße wippen und den Popo wackeln. Leichter zuckerwattiger Indiepowerpop. Passt so gar nicht zum ausklingenden Sommer oder will doch schon zum Herbstlaubtanz im Wind laden? Kitschig? Nein, nur zuckersüß. "Prairie Girl" hebt das Kinn mit Frauengesangskraft und Schellenkranz, luftiger Rhythmik und Streicherschub. Die Geige gehört bei RAH RAH im Übrigen zum Standartrepertoire. "205" füllt den Akku wieder auf, schiebt den Berg hoch.
Und wie das Ganze nun klingt? Schwer zu sagen. ELLIOTT SMITH in frühen Tagen abzüglich der Schwermut, ein bisschen britpoppig – ein "The" würde der Band sicherlich gut stehen-, ein bisschen wie BOY, die sich aufgeplustert haben, PIEBALD ohne das Gequengel. Oftmals bis in den letzten Winkel arrangiert mit allem was das Popinstrumentarium so zu bieten hat.
Verstecken müssen sich RAH RAH dabei hinter nichts und niemandem. In ihrer Heimat Kanada sind sie die hochgelobten Newcomer und das sehr wohl zu recht. Dort erschien das vorliegende Album bereits vor einem Jahr. Indian Summer geht nicht nur im amerikanischen Norden, sondern eben auch morgens um 6 Uhr in der norddeutschen S- Bahn zwischen zwei Ohren im Kopf. RAH RAH haben die Farben ausgepackt und malen die Bilder. Einfach mal Augen zu. So sieht die Welt eh viel besser aus.
Tracklist:
1. Art + A Wife
2. Prairie Girl
3. First Kiss
4. 205
5. Dead Man
6. The Poet´s Dead
7. I´m A Killer
8. Run
9. Fake Our Love
10. Saint
11. I Could Tell You My Story
12. Little Poems