Da ist er wieder, der Rhythmus, wo man mitmuss! RAISED FIST sind zurück und machen eben nicht da weiter, wo sie mit ihrem fulminanten letzten Album aufgehört haben. War Sound Of The Republic noch ein (Thrash) Metalalbum mit starkem Hardcore Versatz, geht Veil Of Ignorance wieder mehr Richtung Schweden Hardcore mit metallischer Schlagseite. Aber auch auf Album Nummer fünf ist eines gewiss: Hier kacken RAISED FIST! Und dort, wo die Schweden schon überall ihre Häufchen gesetzt haben, müssen andere erst einmal hinkommen. Die Klasse dieser Band zeigt sich gerade in den Stücken, in denen sie sich zurücknehmen, die nur vom Groove, vom Druck und von der einzigartig hohen, kraftvollen Stimme ihres Frontmanns leben (die allerdings in der Höhe sehr variabel eingesetzt wird). Es herrscht die Fessel zersprengende Kraft des Punkrock (sowohl musikalisch als auch auf der Seite der Lyrics), der Sound ist dreckig, roh und nicht mehr ganz so klinisch wie auf dem Vorgänger. Insgesamt gehen RAISED FIST etwas Richtung Dedication, zeigen sich aber nicht als Wiederholungstäter, sondern setzen das frei gewordene Adrenalin in eigens von ihnen geschaffene und bereits fünf mal erweiterte Bahnen. Bahnen, die trotz einer klar strukturierten und nicht zu sehr ausschwenkenden Vorgehensweise immer spannend und frisch wirken, von einer ungezügelten Wut strotzen und sich hin und wieder (My Last Day zeigt Einfühlungsvermögen, das Instrumental Out beendet die Platte auf unstandesgemäße Art und Weise) in die Progressivität lenken lassen. Songs wie Slipping Into Coma, City Of Cold oder Friends And Traitors können nur RAISED FIST schreiben, vergleichbar mit der Onko-Faust, die dich morgens mit einem Schlag in die Realität versetzt. Klasse Band, klasse Album!
Tracklist :
1. Friends And Traitors
2. They Can't Keep Us Down
3. Wounds
4. Afraid
5. Slipping Into Coma
6. City Of Cold
7. Volcano Is Me
8. Disbelief
9. My Last Day
10. I Have To Pretend
11. Words And Phrases
12. Keeping It To Yourself
13. Never Negotiate
14. Out