Plattenkritik

Random Hand - Seething Is Believing

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 17.02.2012
Datum Review: 29.01.2012

Random Hand - Seething Is Believing

 

 

Läuft da nun das "Firme" Album, oder ist das Kassettendeck in dem kleinen, rotten Daihatsu einfach während der Fahrt abgeraucht? Sommer, Warped Tour, Dosenbier. Alles weitere kam von alleine. Fünfzehn Jahre später betreiben vier fleißige Engländer Genrerettung auf hohem Niveau. Davor sollten nicht nur die VOODOO GLOW SKULLS den Hut ziehen.

RANDOM HAND stammen aus Keighley, einem Vorort von Leeds und sind sich ihrer Sache sicher: Wir sind Vollblutmusiker. Die tausend-Liveshow-Marke haben sie bereits geknackt, und neben "Seething Is Believing" reihen sich bereits drei weitere Alben sowie diverse EP´s ins eigene Plattenregal. "Tales Of Intervention" trullert da nach dem 2010er "Inhale/Exhale" nicht lange rum sondern bastelt aus vorlauter Posaune und Vorzeige-Pogotakt den Inbegriff der nachmittäglichen Festivalband zusammen. Punk, Ska, Rock, Hardcore - was Spaß macht, geht. Robin Leitch vereint nicht nur charmant Vocals und Bläsereinsätze, sondern punktet allen voran mit einer Stimme, die bei "Sons Of Robots" eher die angepisste alte Schule atmet, in der hektischen Strophe von "Bones" hingegen doch lieber auf dem Surfbrett Richtung Sonnenuntergang abfeiern will. Oft klingen die Briten dabei so wunderbar unbeschwert wie junge LESS THAN JAKE mit Pete Koller an der Gitarre, Zeit zum Durchatmen wird irgendwo am Rande schon bleiben.
"Floating Ghosts" oder das im klassischen Offbeat gehaltene "Not A Number" bringen ebenfalls ein schwerwiegendes, aber selteneres Gepäckstück von den weltweiten Reisen mit, die RANDOM HAND bereits seit knapp zehn Jahren fortwährend antreten: klebrige Hooklines. Wo sich "Due To Circumstance" eher im trockenen Mittelfeld durchschlägt und "Find What´s Out There" das Gefühl vermittelt, bloß schnell und unspektakulär vorbeiziehen zu wollen, macht sich der wahre "Hit" auf "Seething Is Believing" eher rar.
Leitch bläst dennoch zusammen mit Gitarrist Matt, Basser Joe und Trommler Sean Howe ein handfestes Posaunencore-Inferno inklusive sozialkritischem Wutfaktor aus dem Fäustchen, was mindestens der "ernsthaften Bedrohung seiner eigenen Spezies" sowie der überkochenden Produktion wegen ein paar aufgestellte und offenkundige Ohren verdient hat.

Trackliste:

01. Tales Of Intervention
02. Sons Of Robots
03. Not A Number
04. 3 From 6
05. Floating Ghosts
06. Bones
07. Due To Circumstance
08. Start The Fans
09. Find What's Out There
10. Henchmen
11. 42 Days Off The Records

Autor

Bild Autor

Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.