Plattenkritik

Raunchy - A Discord Electric

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Info

Release Date: 08.10.2010
Datum Review: 06.10.2010

Raunchy - A Discord Electric

 

 

RAUNCHY gehen auch auf "A Discord Electric" unbeirrt ihren Weg und geben sich vor allem reifer als je zuvor. Völlig ohne Zwänge leben sie eine Metal Popkultur aus, die ohne Schamgefühl in schwülstige Key-Passagen abdriftet oder einfach nur seichte Emo-Refrains backt/bäckt/backen tut. Mehr noch als bei den Vorgängern wabern die elektronischen Klänge, permanent sind die Songs mit einer DEPECHE MODE-artigen Firlefanzigkeit bestückt. Mehr noch als auf den Vorgängern greifen die Hooklines DURAN DURAN an, so als wolle Dänemark den Erfolg der Engländer aus den Contests der 80er Jahre streitig machen. Gut das es da Nummer Sieben und Neun gibt, denn bei "Tiger Crown" und "The Great Depression" greifen die Gitarren ein letztes mal gegen das Vorurteil an, RAUNCHY hören sich nicht ab und zu nach Melodic Death Metal an. Auch in anderen Tracks brettern die Gitarren ab und zu und verstecken sich nicht vor der eine Metal Kante. Eingetütet in eine saubere Produktion dominiert ein facettenreicher Gesang, der clean richtig schön klebrig, und in den Shouts richtig schön fies ist. Wobei RAUNCHY anno 2010 nicht mehr oft fies sind, sondern sich fast durchgängig Chartkompatibel im Sinne von "das findet sogar meine Frau/Freundin gut" geben. Aber immer mit Niveau, das darf nicht verschwiegen werden, immer mit einer eigenen Note und immer mit typisch dänischer Modern Metal Verbundenheit. Kritik gibt es auch, "A Discord Electric" bietet bei aller Quantität wenig Abwechslung, das böse Wort "Monotonie" schleicht sich ab der Mitte in das Unterbewusstsein. Dann sind da oft zu aufgesetzte Key-Klimpereien, jeder Hörer muss sich darüber im Klaren sein, dass bei RAUNCHY dauerhaft mindestens eine Hand auf der Taste ist. Im Trüben fischt auch manchmal der Gesang, vor allem dann, wenn er ganz ganz ganz gefühlsbetont rüberkommen möchte. Aber das sind RAUNCHY auf "A Discord Electric", mit einem Fuß tief im Geschmack verwurzelt, der andere dümpelt im Morast der Geschmackslosigkeit. In der Mitte entspringt das Album.

Tracklist:
01. Dim The Lights And Run
02. Rumors Of Worship
03. Nght Prty
04. Street Emperor
05. Blueprints For Lost Sounds
06. Shake Your Grave
07. Tiger Crown
08. Big Truth
09. The Great Depression
10. The Yeah Thing
11. Ire Vampire
12. Gunslingers & Tombstones

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Clement

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Ich fühle mich zu alt