„Eine Holländische Band nimmt mal eben 'ne ganze Platte auf Deutsch auf“, verkündet der Pressetext stolz. Klingt aber lustiger als es ist, denn im Grunde tönt „Gegen die Masse“ (oh, wie rebellisch!) wie stinknormaler deutscher Streetpunk, der seiner albernen Genrebezeichnung alle Ehre macht. Aber wahrscheinlich muss man eh betrunken sein, um diesem Stück Musik etwas abzugewinnen, geschweige denn daran etwas lustig zu finden. Nur würde ich mir dann lieber DIE KASSIERER reinpfeifen als diese völlig austauschbare Variante der lokalen Vorband zu hören, die man schon tausendmal gesehen hat, beziehungsweise sehen musste . Wer diese Zeit aber eh immer vor der Tür des kleinen dreckigen Jugendzentrums verbracht hat, indem diese Band die „Massen“, ähm aufwärmen durfte, hat mit „Gegen Die Masse“ immerhin sowas wie ein Dokument dessen wie das ist, ein paar Minuten früher als sonst die Location betreten zu haben. Aber das klingt alles weitaus härter als es die Band eigentlich verdient hat, denn „Gegen die Masse“ als Totalausfall zu schimpfen wäre eine Verkehrung der Tatsachen. Nur: Wer bitte erinnert sich – wenn er nicht sowieso ein paar Glas zu viel hatte – noch an diese Platte in ein paar Monaten?
Tracklist:
1. Explodieren
2. Hart wie Stein
3. Gesetz der Vergangenheit
4. Gegen die Masse
5. Die besten Freunde
6. Trinkfest in Deutschland
7. Drogen
8. Angst
9. Stiefeljungs
10. Die letzten 10 Jahre