Der werte Kollege Herr Fricke schrieb hier auf Allschools letztens zur DRUMS ARE FOR PARADES, dass das aktuelle Album der Band „Master" „das geilste Rockalbum einer Band von der du noch nie gehört hast“ sei. Fast richtig. Doch der Herr Kollege kannte zu den Zeitpunkt wohl RED FANG nicht.
RED FANG sind tatsächlich das was man von einem Relapse-Signing erwartet, das erst mal nur Rock machen möchte. Denn am Ende des Tages wird dann doch nichts draus, und schon hält man sich hier in Stoner-Gefilden auf, während man im nächsten Moment plötzlich einen kleinen Abstecher gen MASTODON macht. Wobei: Seiner Grundlinie bleibt „Murder The Mountains“ definitiv treu – viel wird verarbeitet, letztlich zählt aber doch nur dass das Ganze in ner Kneipe oder auf der Bühne funktioniert und – man verzeihe mir diese Floskel – „rockt“. Und das tut dieses Album: Angefangen bei der rauen und überraschend vielfältigen Stimme, über die groovenden Gitarren hin zu den Mitgröhl-Passagen wird hier an nichts gespart. Was „Murder The Mountains“ aber im speziellen so besonders macht ist der immense Einfallsreichtum, der mich im Ansatz an die großartigen YOUNG WIDOWS erinnert. Dabei handelt es sich vor allem um kleinere, aber immer wieder glücklich stimmende Nuancen, wie ein spezieller Gitarrensound an der einen Stelle oder das kleine genrefremde Zitat an der anderen. Hervorzuheben ist hier vor allem auch der Drummer, der sowohl einfache Mitwipp- wie auch experimentellere, befreite Parts gekonnt meistert.
Nicht zuletzt ist „Murder The Mountains“ aber so toll, weil es die Hits hat, die den Unterschied machen – „Human Herd“ oder „Number Thirteen“ seien an dieser Stelle mal zwei Anspieltipps von mir. Ein toller, vielfältiger und inspirierter Sound, und eine ganze Hand voll herausragender Songs – was will man da mehr? Noch ein Album dieser Sorte zum Beispiel.
Tracklist:
01. Malverde
02. Wires
03. Hank Is Dead
04. Dirt Wizard
05. Throw Up
06. Painted Parade
07. Number Thirteen
08. Into The Eye
09. The Undertow
10. Human Herd