Der natürliche Rhythmus. Eine Band gründet sich, klingt wild und vielleicht neu, zumeist aber nach einer Kopie der jugendlichen Vorbilder. Im Falle von REMEMBER völlig zutreffend. Wo ihre 2008er Demo noch arg an Posi-HC a la CHAMPION erinnerte, kommt das aktuelle Output Death To All Of Us mit einer eher düsteren Grundstimmung daher, was keinesfalls einen Kritikpunkt darstellen soll.
Die Jungs aus Dortmund haben sich nämlich erneut alle Mühe gegeben. Death To All Of Us erscheint als 7Inch und kann auf der bandeigenen Myspaceseite umsonst heruntergeladen werden. Und das sollten möglichst viele Menschen machen. Am besten die, die auf Bands wie THE CARRIER oder sonstige (oh altes Phrasenschwein) Deathwish-Acts stehen. Denn an solche erinnert diese Combo während der fünf Songs am Meisten. Und das ist, wie schon erwähnt, nichts Schlimmes. Vielmehr ein Indiz dafür, dass in der heimischen Szene die Luft nach oben ganz schön dünn wird.
REMEMBER spielen dabei mit bekannten Klischees, bauen Spannung auf und hauen im depressiven Stil und kraftvollem Geschrei die Lyrics heraus. Dabei klingt alles sehr brachial, roh und ungeschliffen, wobei der wirklich gute instrumentelle Part nicht über die textliche Schwäche hinwegtäuscht.
Denn die Thematik von Death to All Of Us stürzt sich zu sehr auf den Godfree-Mythos und all das Negative. Will man das wirklich wiederholt hören? Gute Frage. Man muss REMEMBER zu Gute halten, dass es technisch nichts zu meckern gibt. Auch das Layout dieser Platte überzeugt vollends, jedoch braucht es doch etwas mehr als eine Gotthassende Allianz um zu überleben! Zu platt wirkt der Hass, zu gewollt der depressive Stich der Großen. Das konnten in diesem Jahr SUNDOWNING und die Tourkollegen LASTING TRACES wesentlich besser, wobei man immer wieder bemerken muss: Auch REMEMBER haben ihre Stärken, die allerdings mehr im musikalischen, vor allem aber stimmlichen, liegen. Textlich muss hier noch etwas mehr kommen.
Tracklist:
1. Intro
2. The Ballad
3. Wreck
4. God Free Youth
5. Sinking