RENO DIVORCE scheint eine Band voller Täuschungen zu sein. Denn sie kommen zum ersten nicht aus Reno, einer der großen, verruchten Glückspielmetropolen der USA, sondern aus dem eher unscheinbaren Denver. Desweiteren sieht das Cover eher wie eine Anzeige für eine Zaubershow aus den 50ger Jahren aus und schreit so gar nicht nach Punkrock. Und als ob das noch nicht genug wäre, muss man dann noch mindestens ein zweites mal die CD in die Hand nehmen und sich vergewissern, dass es sich hier nicht um ein uraltes, verschollenes Album von SOCIAL DISTORTION handelt.
Denn weiß Gott, Sänger und Gitarrist Brent Loveday tönt wie eine junge Version von Herrn Ness. Dazu wirft auch der Gesamtsound der Band unverkennbare Parallelen zum Werk der lebenden Legende auf und strotzt nur so von Melancholie, schweißgeschwängertem Rock und den obligatorischen Aaaah und Ooooh Chören.
Kurz gesagt, Tears Before Breakfast bietet gute 35 Minuten, auf 11 Songs verteiltes Rockfutter im Fahrwasser von SOCIAL D und alten THE LIVING END und bedarf wie auch das Vorbild, der einen oder anderen Rotation, bevor sich der komplette Charme der Kompositionen entfalten kann. Alle die von dem Sound nicht genug bekommen, können hier blind zugreifen. Für den Rest dürfte das Original wohl ausreichen. Trotzdem ist RENO DIVORCE eine gute Scheibe gelungen.
Tracklist:
1. Supercharger
2. Firecracker
3. All Show, No Go!
4. How Long’s It Been?
5. True Love
6. Our Dreams Are The Same
7. Say It
8. I Won’t Say No
9. Can’t Wait For Losin‘
10. Behind Closed Doors
11. One Step Closer To The Edge