Plattenkritik

Revenge - Revenge

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Release Date: 27.03.2013
Datum Review: 07.03.2013

Revenge - Revenge

 

 

Auch Skatepunks werden nicht jünger. Beschweren will sich das neue Baby von Andreas Flygare allerdings in keinster Weise. Zumindest nicht über die müden Knochen, die mit dem Alter kommen. Oder die Schmerzen nach der letzten Minirampensession. Oder den fiesen Kater nach zu viel billigem Rotwein.

Skatepunks - hier also das seit Jahr und Tag bewährte Exemplar aus Schweden - werden bei artgerechter Haltung nicht mal langsamer. Trotzdem schätzen es REVENGE aus Malmö, ihr Debüt mit törichten vierzehn Minuten Spielzeit mehr als im Zaum zu behalten. Wo andere sich genüsslich dem Kleinformatkonsum hingeben, rattert es bei Flygare (ex-VENEREA) und seinen Kollegen Mathias und Magnus Blixtberg (ex-SATANIC SURFERS), Daniel Johansson (ex-VENEREA) und SISTA SEKUNDEN-Drummer Stefan Larsson elf Mal gewaltig in der Hardcorepunk-Kiste: „Insomniac“ bringt in seinen achtzig Sekunden trotzdem diverse Strophenteile, rastlose Choruslines sowie ein angegossen sitzendes „Romper Stomper“ –Zitat-Intro unter, anderen Songs bleibt hingegen deutlich weniger Zeit, die eigenen Thrashriffs und Knüppelbeats vorzustellen. „Manic Depression“ drückt etwa in SCHEIßE MINELLI-Manier auf die offenen Wunden, „No Gangs, No Crews, No Affiliation“ prügelt mit dreckigem Bass und ausweitenden Chören durch die späten 80er Jahre.
REVENGE denken gar nicht daran, Beherrschung oder Intensität kurz zum Abtropfen beiseite zu stellen. „Give ´Em The Rope“ oder der mit fünfundzwanzig (ja, 25!) Sekunden Spielzeit kürzeste Albumtrack „Under Attack“ stehen wie die vertonten Staubwolken des Roadrunners in der Luft und suchen vergeblich nach der Melodycore-DNA, wie sie frühe MILLENCOLIN oder STONED über skandinavische Grenzen hinaus trugen.

„Revenge“ gewinnt im Vorbeirauschen so stetig an Frische und Materie wie die Repeattaste nach dem Ausklingen um ihre Bedienung bittet. „Pressure“ verabschiedet die jungen alten Säcke schließlich einfach zu früh mit gerecktem Bro-Hymn-Chor – Lunge und Kugellager wären noch zur Zugabe imstande. Immerhin halten REVENGE nicht unnötig im EP-Format auf sondern zimmern ihre debütierenden vier Wände plus Dach ohne Zimpern fertig. „We´re Coming Back For Revenge“ prophezeit Flygare gleich dreifach im garstigen Titeltrack. Wir nehmen ihn zu gern beim Wort.


Trackliste:

01. Insomniac
02. Whiteneck
03. You´re A Fool
04. No Gangs, No Crews, No Affiliation
05. Cheap Wine
06. Give ´Em The Rope
07. Revenge
08. Manic Depression
09. Under Attack
10. Monkey See, Monkey Do
11. Pressure

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.