Als man begann die ersten Tonaufnahmen und damit auch die erste Musik auf ein immer wieder abspielbares Medium zu bannen, trugen die Tontechniker in den Studios noch weiße Kittel und es ging zu wie im Operationssaal, damit die teuren Geräte auch nicht nur ein Staubkörnchen abbekamen. Dennoch klingen die Aufnahmen der 50´er Jahre alles andere als lupenrein. Es knistert und knarzt, der Gesang klingt, als würde jemand in einen Blecheimer singen. Viel Aufwand um nichts. Und dennoch hat dieses Klangqualität ihren eigenen Reiz. Der bis heute nicht vergessen ist.
Der Trend geht zurück zum Vinyl und damit es so richtig Oldschool wird, hat sich auch der Reverend überlegt, sich Soundqualitäten a la 50´er Jahre zuzulegen. Passt auch sehr gut zu seiner Stilrichtung. Eine kleine Bar in New Orleans, Der Jazz ist schon aus den Flegeljahren heraus, die Popmusik gerade in den Windeln. Stromgitarre, ein bisschen Trommel und vielleicht noch ein Bass dabei. Reverend Deadeye schrammelt sich durch Songs, die nahe am Gospel gebaut sind. Dabei vegisst er ein wenig Abfeierei nicht. “Let´s get drunk on Jesus” zeugt von seinen christlichen Wurzeln- Papa war Reverend. Allerdings zieht sich das Thema Christentum keineswegs durch sein gesamtes Album. Vielmehr reißt er Fragen an das Leben und die damit verbundenen Leiden auf, bedient sich phantastischen Zwiegesprächen mit Jesus, um an die Lösung des Problems gelangen zu können. Kritik an blindem Glauben mit inbegriffen. Der Sound der Knaller, der Inhalt wohl nicht jedermanns Sache. Man hat aber immer die Wahl: Samstagsabends im Alkohol ertrinken oder Sonntagsmorgens in der Kirche hocken. Reverend Deadeye provoziert definitiv ersteres. Ist ja auch um einiges interessanter als Messwein.
Tracklist:
1.Can´t Take It With You
2.Backstabbin´ Savior
3.Chased Ol´ Satan
4.Drunk On Jesus
5.Coldest Heart
6.Led His Children Out Of Bondage
7.Jesus On The Mainline
8.Her Heart Belongs To The Wind
9.Drinkin´ On The Buildin´
10.Train Medley