Plattenkritik

Revocation - Chaos Of Forms

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Release Date: 09.09.2011
Datum Review: 06.09.2011

Revocation - Chaos Of Forms

 

 

Zwei Jahre sind seit "Existence Is Futile" vergangen. Einem technisch versierten, durchaus gutklassigen Death/Thrash-Album. Eben jenes zweite Album des Quartetts aus Bosten offenbarte bereits das Potenzial dieser jungen Truppe. Ein namhaftes Konkurrenzmagazin wählte Gitarrenmagier David Davidson, noch vor namhaften Kollegen wie Tosin Abasi und Brent Hinds, auf Platz Eins der 25 besten Gitarristen des modernen Metals. Die Erwartungen an "Chaos Of Forms", dem berühmten 'make-it-or-break-it' Album, sind also enorm. Können REVOCATION diesem Druck standhalten?

Natürlich. Mehr noch. Sie übertreffen die Erwartungen scheinbar mühelos. Einen ersten möglichen Kritikpunkt merzen die Jungs schon im Vorab aus. Mit Dan Gargiulo hat nun endlich ein zweiter Gitarrist bei REVOCATION angeheuert, der in Sachen Virtuosität und technisches Können dem Rest des Vierers in nichts nachsteht und vor allem auch in der Live-Situation für deutlich mehr Druck sorgen dürfte. Doch mit Technik allein gewinnt man keinen Krieg. Eine Tatsache, die die Band längst verinnerlicht hat.

Denn "Chaos Of Forms" ist geradezu irrsinnig vielseitig. Wo sich andere Formationen stur auf technisches Highspeed-Gebolze und Gummibären beschränken, sind die Bostoner dagegen die Colorado-Tüte. Dabei wird teils wild experimentiert aber - und das ist wichtig - der Song wirkt immer schlüssig. Der Opener "Cretin" hat einen nicht zu leugnenden VOIVOD-Charme, in "Beloved Horrifier" besticht man mit Doublebass-Attacken in bester JUDAS PRIEST-Manier und im finalen "Reprogrammed" bringt man mal ebenso einen, nicht aufgesetzt wirkenden, Breakdown. Egal ob Death, Thrash oder Heavy Metal, REVOCATION bringen alles unter einen Hut und sind dabei stets so Metal wie man Metal überhaupt sein kann.

Dennoch sticht, wie auch in der Colorado-Tüte, immer einer heraus. Nur ist das hier eben nicht dieser klebrige Zuckerhaufen sondern Gitarrist und Keifer David Davidson. Riffs, Soli, Leads und Frickelorgien der absoluten Sonderklasse, nicht technisch steril sondern mit richtig Talent. Stimmlich erinnert er dann ab und zu angenehm an den großen Chuck Schuldiner. Auch kein Nachteil.

REVOCATION haben ihren Stil gefunden, auch wenn dieser viele Zitate zulässt. Stagnation ist ein Fremdwort, Abwechslung das Gebot. "Chaos Of Forms" hebt sich von der Masse ab, animiert zu wild gestikulierendem Headbanging und begeistert immer wieder durch Ideen. Und vor allem letzter Fakt ist eigentlich schon Kaufargument genug.

Tracklist:

1. Cretin
2. Cradle Robber
3. Harlot
4. Dissolution Ritual
5. Conjuring The Cataclysm
6. No Funeral
7. Fractal Entity
8. Chaos Of Forms
9. The Watchers
10. Beloved Horrifier
11. Dethroned
12. Reprogrammed

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Enrico

Autoren Bio

Je ne sais pas. Ein Hoch auf meine Standardantwort im Französischunterricht in der Schule.