Musik, die im Groben nach Hardcore klingt, aber an so vielen Ecken halt macht und alles mitnimmt, was sie zu greifen bekommt, lässt sich schon sehr schwer beim Namen nennen. RHYE aus Berlin haben sich wohl schon irgendwie mit der Bezeichnung „Post Core“ abgefunden.
Ihre bereits 2011 entstandene EP, stellt mit vier Tracks das erste Lebenszeichen der fünfköpfigen Band dar. Dabei widerstrebt sich ihre Musik der direkten Kategorisierung.
RHYE sind zerfahren, aber nicht orientierungslos. Mit Songs, die intelligent arrangiert, aber teilweise sehr vertrackt sind, bleiben sie dennoch auf ihrer Art nachvollziehbar. Ihre Songs bedienen sich an der Gewalt des Metal und ab und zu an den Freiheiten des Jazz. Ihr ungestümes Wesen ziehen RHYE aus der Kraft des Hardcore und der Unbeugsamkeit des Punk.
Ihren Gitarren schlagen wilde Kurven, folgen verdrehten Melodien und erinnern in der Art, wie sie sich dann in Ruhe und Harmonie begeben, an eine Transistor-Version von THE OCEAN. Jedoch sind RHYE auf ihren vier Songs von einer gewissen Tragik umgeben. Das spiegelt sich besonders in ihrem Gesang wieder. Die ständig wechselnden englischen und deutschen Texte, duellieren sich im brachialem Geschrei und teils gesprochenen Passagen. Dabei weckt ihre emotionale Art Erinnerungen an die Screamo Bands der späten Neunziger.
Was RHYE kreieren, verleiht ihnen und ihrer Musik eine Form der Einzigartigkeit. Anders gesehen sind sie aber auch recht sperrig und inkompatibel.
Aus welcher Sicht man es aber betrachten will, eines ist sicher, mit einer Band wie RHYE hat der deutsche Underground einen interessanten und vielversprechenden Act dazu gewonnen.
Trackliste:
01. Aphelion
02. Vertigo
03. Soul Eaters
04. The Land Of Oblivion