Gut, dass ein Coverartwork und ein Bandname nicht (immer) Geschmacksboten für einen musikalischen Inhalt sind. Im Falle von RIPE wäre ansonsten Land unter. Die seit 2001 agierende Band spielt mit "A Moment Of Forever" (bitte den ersten Satz noch um "Albumtitel" ergänzen...) erst jetzt ihren Einstand ein, auf dem die 80er Jahre gehuldigt werden. Allerdings betten die Dänen ihre Songs in ein soundtechnisch modernes Gewand, so dass die NWOBHM-Anleihen drückend und fett erklingen. Immer wieder sticht eine lodernde Lead-Gitarre hervor, die teilweise schon etwas zu ungestüm im Vordergrund herumdrängelt. Für einen etwas zwiespältigen Eindruck sorgt auch ein Sänger, der diesen Namen zwar aufgrund seines markanten Organs verdient hat (zumal er nicht oft in höheren Sphären weilt), allerdings manchmal ein wenig zu ambitioniert wirkt und sich daher zukünftig ein wenig mit Zurückhaltung üben muss, um nicht Tracks mit seinem Stimm-Akrobatismus zu überladen. Genug des Tadels, denn RIPE kann ansonsten eine sehr solide Leistung attestiert werden, zumal "A Moment Of Forever" niemals nach Standard klingt, sondern einige nette Überraschungen und Wendungen bereithält. Auch ist der Band die Erfahrung etlicher Live Shows anzuhören, nach einem Debüt klingt das Album zu keiner Zeit.
Tracklist:
01. Derelict (03:49)
02. Backstabbin promise (04:08)
03. Anywhere from here (02:59)
04. Razorblade kiss (04:15)
05. Sweet little sin (04:02)
06. A moment of forever (07:23)
07. Stalemate pressure (02:42)
08. Dreamers of decadence (03:34)
09. Anthem of fire (03:42)
10. Fate fiction (03:44)
11. Kill cupid (04:38)
12. Funeral for a kitten (04:21)