Mit ihrem letzten Release "Siren Song of the Counter Culture" vollzogen RISE AGAINST den erfolgreichen Wechsel von Fat Mikes Punkrock Bude zum großen Major Geffen und ließen allen Zweiflern sich an ihrem Hohn verschlucken, denn die Band blieb sich selbst treu und lieferte zweifelsohne eines der stärksten Alben ihrer Geschichte ab. Dass ihre Musik zeitlos ist und stets den richtigen Nerv trifft haben sie eindrucksvoll bewiesen und sind nicht in der Majormaschinerie aufgerieben worden wie so manch anderer Act, der nach kurzem Hype und dem anstehenden Major Signing, wenig später labellos dasteht. Ließ man sich nach dem letzten Release ein wenig Zeit und ließ das alte Label mit "The Unraveling", einer Rarities Sammlung noch Mal ein bisschen Geld verdienen, hat das Warten nun ein Ende, denn "The Sufferer & The Witness" steht bereit um der Punkrockgemeinde mal wieder in den Arsch zu treten aber auch den ein oder anderen Pfad, den man sich in der Vergangenheit bereits mal angeschaut hat, intensivier zu erkunden.
Mit dem Opener "Chamber The Cartridge" werden erst einmal die Gemüter beruhigt und jedem Anhänger wird die Gewissheit gegeben, dass RISE AGAINST immer noch die simplen aber derbe rockenden Hits zwischen Melodien und Kanten, Hardcore und Punkrock, Mitsingrefrains und Fingerpointing-Momenten schreiben, die sie bereits bis zum äußersten perfektioniert haben. Das folgende "Injection" wartet bereit, trotz den gewohnt harten Momenten mit höherem Pop-Einflüssen auf, die sich besonders im höchst infektiösen Refrain manifestieren. Es folgt die erste Singleauskopplung "Ready To Fall" die absolut zum mitspringen anregt. So geht es weiter wobei RISE AGAINST immer wieder mal in ihrem eigenen Backkatalog kramen um sich selber zu zitieren und dabei immer noch verdammt frisch und mitreißend klingen. "Prayer Of The Refugee" gehört mit seinen Tempowechseln zwischen balladesken Momenten und rockendem Midtempo zu dem Besten, was die Band in ihrer Geschichte fabriziert hat. Kommen wir zu den neuen Wegen, von denen ich bereits gesprochen habe. Zum einen haben wir "The Approaching Curve" mit Spoken Words und einem schon fast epischen Refrain oder das hinreißende "Roadside", mit der Unterstützung von weiblichen Vocals und einer vom Cello und Piano (!) transportierten dunkleren Atmosphäre. Letztendlich machen RISE AGAINST mit "The Sufferer & The Witness" jedoch nur kleine, moderate Schritte in andere Richtungen und bleiben nach wie vor sie selbst. Die Punkrockgemeinde hat somit nach dem äußerst guten Album von GOOD RIDDANCE nun den nächsten Punkrock/Hardcore Knaller für dieses Jahr.
Tracks:
1 Chamber The Cartridge
2 Injection
3 Ready To Fall
4 Bricks
5 Under The Knife
6 Prayer Of The Refugee
7 Drones
8 The Approaching Curve
9 Worth Dying For
10 Behind Closed Doors
11 Roadside
12 The Good Left Undone
13 Survive