Plattenkritik

Rising Anger - Mindfinder

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Release Date: 14.02.2014
Datum Review: 11.02.2014

Rising Anger - Mindfinder

 

 

Gleich der Beginn verwirrt. Was haben Walgeräusche (bitte diesbezüglich mal den SODOM Song “Silence Is Consent“, der das Töten vom Aussterben bedrohter Wale anklagt, checken) mit einem Ghandi-Zitat zu tun? Auch die nachdenkliche Vorder- und Hinterseite des Booklets steht nicht mit dem Inneren, speziell den zu vielen Bandfotos, auf dem etwas kitschig Schabernack getrieben wird, im Einklang. Zum Glück gibt es im musikalischen Output einen roten Faden, denn da wird einer auf THE GHOST INSIDE gemacht. Und das durchgängig. Mit einer MODERN LIFE IS WAR Schlagseite. Nicht, dass das Resultat auf „Mindfinder“ schlecht klingen würde, aber es fehlt doch eine gehörige Portion Persönlichkeit, Seele.

Soweit die streng subjektive Einschätzung nach dem ersten Durchgang!

Mittlerweile wird „Mindfinder“ von einer höheren Wertschätzung ummantelt. Natürlich schimmern die oben genannten nach wie vor mit stolz geschwollener Brust durch das Soundgerüst, aber RISING ANGER aus Wiesbaden können definitiv mehr und steigerten sich auf ihrem Full Length deutlich im Vergleich zu ihrer 2011 erschienenen EP ”A Grave Of Dignity”. Eine warme, sehr drückende Produktion unterstreicht die Ambitionen des Quintetts, irgendwo in einer Schnittmenge aus melodischem Hardcore und Metalcore, Fuß zu fassen. ATMOSPHÄRE wird groß geschrieben und allein die Tatsache, dass die Band über ein Jahr an diesem Album feilte, zeigt, dass eine gewisse Schwere mit eingebaut wurde. Die Lyrics beschreiben die Welt durch die Augen jedes einzelnen Bandmitglieds und der schnöde Satz „wir sind erwachsener geworden“! kann hier genauestens nachvollzogen werden. Das gute, wärmende Shouting des Sängers wird mit massiven Gangshouts und hin und wieder mit klaren Passagen sowie einigen Guest Vocals aufgewertet, aufgelockert. Auch das Tempo wird immer wieder variiert und einige leckere Breakdowns werden vor der Bühne für Stimmung sorgen. Wenn ein Kritikpunkt (neben den ersten beiden Sätzen dieser Rezension) angebracht werden muss dann der, dass ab und zu der schmale Grat zwischen Gänsehaut und zu dick aufgetragen durch zu viel Melancholie und Melodie überschritten wurde. Aber dennoch haben RISING ANGER mit „Mindfinder“ ihren Weg gefunden, dem Genre zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen. Und: Die zunächst nicht vorhanden geglaubte Seele ist längst gefunden worden...

Anspieltipps: „Your Arcadia“, “False Chords” und “Swallowed The Sun”!



Tracklist
1. Earthlings (Intro)
2. Momentariness
3. Like Vultures
4. Your Arcadia
5. False Chords
6. Muted By Media (Interlude)
7. Black Hole
8. Dreamcatcher
9. Swallowed By The Sun
10. Everlasting Sparks
11. Our Odyssey

Autor

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Clement

Autoren Bio

Ich fühle mich zu alt