25 Jahre Roadrunner Records, hoch die Tassen! Doch das Label weiß das eigene Jubiläum am besten zu feiern und stampft ein unglaubliches Mamut Projekt namens ROADRUNNER UNITED, aus dem Boden. Grundgedanke des Projektes ist es im Rahmen der "Allstar Sessions"so viele derzeitige und ehemalige auf dem Label beheimatete Musiker wie möglich zu bunt gemischten Grüppchen zusammenzuwürfeln und ein entsprechend vielseitigen Output mit noch nie dagewesenen Konstellationen zu ermöglichen. Hiermit würdigt man sowohl die eigene Labelhistorie als auch sämtliche Metal Stilrichtungen, die sich über die Jahre auf Roadrunner wiederfanden.
Für dieses Anliegen wurden 4 sogenannte Team Captains auserchoren, die sich als Ausnahmesongwriter bewährt haben und aus einem Pool von 55 Musiker aus 42 Bands ihre jeweiligen Teams für einen Song zusammenstellen konnten. Jedes Team hat ein Grundgerüst aus 2 Gitarristen, Bassist und Drummer und es muss jedes Mal ein anderer Sänger zum Einsatz kommen. Prädistiniert für dieses Unterfangen waren der ehemalige FEAR FACTORY Gitarrist Dino Cazares MACHINE HEAD Frontmann Robb Flynn, das maskentragende Drum-Ungeheuer Joey Jordison von SLIPKNOT und das erst 19jährige TRIVIUM-Ausnahmetalent Matthew Heafy. Bei einem vielseitigen Output von insgesamt 18 Tracks hat jeder Team Captain 4 Songs zu Papier gebracht, mit Ausnahme Jordison, der sich an einem fünften verdingte, und der Einzelleistung TYPE O NEGATIVE Keyboarder Josh Silver.
Der Opener "The Dagger" im düsteren Metalcore Gewand ist der erste Flynn Track und hat Howard Jones am Mic. Flynns weitere Tracks ("Independent (Voice Of The Voiceless)", "The Rich Man" und "Army Of The Sun") sind allesamt verdammt wuchtig und überzeugend, tragen jedoch trotz des Einsatzes von Max Cavalera, Corey Taylor und Tim Williams stets die MACHINE HEAD Handschrift. Auch der ehemalige FEAR FACTORY Mann, Cazares, bekundet nur allzu offensiv seine Liebe zum eigenen Bandsound, dem mit "No Mas Control" und "Baptized In The Redemption" gehuldigt wird und durch die Gesangsleistungen von Cristian Machado und Dez Fafara schöne Akzente setzt. Seine weiteren Songs ("The Enemy" und "The End") mit Matt Heafy und Mark Hunter zeigen sich deutlich variabler mit ruhigen Passagen und einem kleinen Balladenansatz. Jungspund Heafy zeigt sich mit seinen Tracks weitaus experimentierfreudiger. "I Don't Wanna Be (A Superhero)" mit Michael Graves von den MISFITS ist ein waschechter Punksong, während bei "The Dawn Of A Golden Age" mit dem fiesen CRADLE OF FILTH Fronter Dani ein böses Black Metal Teil vorgelegt wird. "Blood And Flames" mit Jesse Leach groovt mit gehörigem Stoner Einschlag während "In The Fire" quasi ein Heimspiel für King Diamond darstellt. Die Krone in Sachen Kreativität darf sich jedoch der kleine SLIPKNOT Mann aufsetzen. "Annihilation By The Hands Of God" ist fiesester Metaltod mit Glen Benton, während sich "Tired'n'Lonely" mit LIFE OF AGONY Fronter Caputo in entspannten Rockgefilden sonnt, bevor mit "Enemy Of The State" und Peter Steele (TYPE O NEGATIVE) die übelste Doomkeule geschwungen wird. "No Way Out" mit Daryl Palumbo ist synthieverstärkt und Constitution Down" besticht durch Vocals von Kyle Thomas. Bleibt noch die atmosphärische Ballade "Roads" von Josh Silver für die die beste Besetzung mit OPETHs Mikael Akerfeld gefunden wurde.
Was bleibt sind die besagten 18 Songs die größtenteils unter dem Oberbegriff Metal subsumiert werden können, jedoch nicht immer jedermanns Geschmack treffen dürften. Aber wen interessiert dass hier schon, den Roadrunner stehen vor allem auch für Vielseitigkeit und die haben wir hier in feinster Qualität. Auf die nächsten 25 Jahre, also!!
TRACKLISTE
1. The Dagger
2. The Enemy
3. Annihilation By The Hands Of God
4. In The Fire
5. The End
6. Tired 'N Lonely
7. Independent (Voice Of The Voiceless)
8. The Dawn Of A Golden Age
9. The Rich Man
10. No Way Out
11. Baptized In The Redemption
12. Roads
13. Blood & Flames
14. Constitution Down
15. I Don't Wanna Be (A Superhero)
16. Army Of The Sun
17. No Mas Control
18. Enemy Of The State