Plattenkritik

Rogue Traders - Here Come The Drums

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 01.01.1970
Datum Review: 03.01.2007

Rogue Traders - Here Come The Drums

 

 

Nein, das Quartett aus Melbourne, Australien, ist definitiv nicht mein Fall. Wer sich noch an die Band…weiß nicht mehr, wie sie heißen, aber ihre Hitsingle hieß „Replica“…egal, wer sich daran noch erinnert, der weiß, wie diese CD klingt. Frauen-Elektro-Rock á la MIA oder GARBAGE, aber nicht in der Qualität der Letztgenannten. Obwohl die am Ende auch keine Qualität mehr gehabt haben, aber um die geht es ja nicht.

Das „Erfolgsrezept“ der Australier ist eine blonde Sängerin, mit schmalen Hüften, ordentlichem Vorbau, süßen Gesicht, allerdings mit eine mittelmäßigen Stimme gesegnet. Naja, schlechter als GEWN STEFANIE ist sie nun auch nicht, aber das Gesamtkonzept reißt mich einfach nicht vom Hocker. Simple Gitarrenakkordfolgen, die mit Samples und Synthies voll gepumpt werden und dann irgendwie nach DANDY WARHOLES klingen. ROGUETRADERS klingen auf ihrem gesamten Album so verdammt nach CANON oder NOKIA-Werbespots. Vielleicht sollten die Dame und Herren sich mal bei Gelegenheit bei derartigen Firmen bewerben. Textlich passiert da auch nicht viel aufregendes. Man hat zwar ein Thema oder zumindest eine Interpretationsebene geschaffen, aber Textzeilen, wie „You´re like voodoo baby, you just take hold. Put your cards on the table baby, do I twist do I fold?” aus “Voodoo Child” finde ich nun wirklich nicht packend. Außerdem sind Gitarren und Elektronik in diesem übertriebenen Maße gemischt, schon seit NINE INCH NAILS nicht mein Fall, sorry. ROGUETRADERS scheinen eine der nächsten Bands zu sein, die in eine androgyne Richtung gehen, nicht im körperlichen Sinne, sondern ein Zwitterwesen zwischen Kunst, Elektro und ausdruckslosem Rock erschaffen, wie FRANZ FERDINAND oder andere furchtbare Bands.

Musikalisch ist das der reinste Fahrstuhl, beziehungsweise Unterwäschenabteilungs-Mucke und ich kann mich damit nicht anfreunden. Qualitativ schlecht? Nein, man hat sich hier hörbar Mühe gegeben und ein schönes Neo-Pop Album produziert, aber es berührt mich nicht im Geringsten. Aber ich weiß, dass meine kleine Schwester ganz begeistert sein wird und meine Meinung mit Sicherheit nicht teilen wird, daher ist dies also nur ein weiterer gescheiterter Versuch als Subjekt, ein weiteres Subjekt, objektiv zu beurteilen.

Wie den auch sei, für den großen Punktesprung schaffen es ROGUETRADERS bei mir jedenfalls nicht. Gerade mal so eben 5 Punkte, da ich mich auf eine 4,5 eingeschossen habe.

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Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.