Berlin. Klare Nacht. Die Straßenlampen leuchten in diesem ungemütlichen, mechanischen Licht. Eine Situation, prädestiniert für einen Abend im lauschigen Musik-Lokal nebenan. So könnte man zum Beispiel im Quasimodo landen. Mit 95 prozentiger Wahrscheinlichkeit würde man hier auf RON SPIELMAN treffen. Und in seinen Livekünsten versinken. Auf "Electric Tales" gelingt es dem Deutsch-Amerikaner diese Magie fast eins zu eins ins Studiogewand zu hüllen.
Man muss wissen, Spielman gehört zu der Sorte Menschen die wirklich als musikalisch zu bezeichnen sind. Mit einfachsten Mitteln und wenigen Tönen spielt er jeden wahnwitzigen Übertechniker locker an die Wand. Nicht, dass er nicht technisch überaus versiert wär. Nein, er muss nur nicht jedem damit auf der Nase rumtanzen. Und so gestaltet sich auch "Electric Tales". Einfach, aber zeitlos.
RON SPIELMANs Songs sind eingängig. Aber nicht klebrig. Die Riffs sind scheinbar simpelst. Aber nachhaltig. Statt sich und alle Energie nur auf den Refrain zu konzentrieren, schaffen die Songs auf "Electric Tales" eine dauerhafte Wohlfühl-Atmosphäre. "Electric Tales" hat keine Singles, keine großen Hooks. Hier gibt es wenn schon große Melodien. Dabei bleibt man stets frisch und unverbraucht und profitiert von der langjährigen Live-Erfahrung. Mit einem Album das live wohl noch wesentlich besser funktionieren wird als auf CD. Fehlt also nur noch die zugehörige Konzertkarte.
Tracklist:
1. Raindrops
2. Loving's Not Easy
3. Matchstick
4. Lock Me Up
5. Sayonara
6. William Willberfore
7. Another Day Of Madness
8. Seventh Slice
9. Nothing To Give But Love
10. Bishops Of Rome
11. Baby's Gone
12. Fretboard Highway