Plattenkritik

Rotting Christ - Kata Ton Daimona Eaytoy

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Release Date: 01.03.2013
Datum Review: 04.03.2013

Rotting Christ - Kata Ton Daimona Eaytoy

 

 

Einheitsbrei und Durchschnittskost bekam man von ROTTING CHRIST noch nie serviert. Daran wird auch das neue Album "Kata Ton Daimona Eaytoy" nichts ändern, auch wenn man ab und zu den Eindruck gewinnt, dass die Griechen langsam an die Grenzen ihres Schaffens gelangen.

Das (quasi) Duo um Mastermind und Multiinstrumentalist Sakis Tolis hat es geschafft, seit seiner Gründung, die gut fünfundzwanzig Jahre zurück liegt, sich innerhalb des melodischen Death mit den Elementen aus dem Gothic und Black Metal einen eigenen Sound zu kreieren. Dabei bedienen sie sich anders als ihre Landmänner von SEPTIC FLESH keinesfalls an symphonischen Hilfsmitteln, sondern bereichern ihren spielfreudigen Metal mit traditionellen Instrumenten und Chören alter Kulturen.
Für ihr neustes Werk "Kata Ton Daimona Eaytoy" haben sich ROTTING CHRIST drei Jahre Zeit gelassen. Das Nachfolgealbum zum 2010 erschienenen „Aealo“ verfolgt erneut die Faszination für den Okkultismus, und legt sein inhaltliches Konzept auf die Schriften von Aleister Crowley aus. Musikalisch gesehen präsentiert sich das neue Album wesentlich detailverliebter und fokussierter als noch sein Vorgänger. Sicherlich regieren überwiegend treibende Double Bass Stürme mit den typischen Amott-artigen Gitarrenleads. Dabei präsentiert Tolis wieder einmal eine schier unüberschaubare Bandbreite an melodischen und hymnischen Kunststücken und endet nicht selten in heroischen Soli. Untermalt mit musikalischen Elementen aus den Kulturen der Inkas, Sumerer oder Perser führen ROTTING CHRIST in die dunklen Abgründe ihre Musik. Mit allerhand Geschick und Vielfalt erschafft das Studioduo mit ein- oder mehrstimmigen Chören und Gesängen ganz eigene und düstere Atmosphären. Kompositorisch klingt "Kata Ton Daimona Eaytoy" sehr durchdacht und penibel arrangiert. Mittlerweile beherrscht es Tolis wie kein anderer, seine Kompositionen detailreich zu inszenieren und trotzdem nicht zu überladen.
Im Grunde ist ROTTING CHRIST wieder einmal ein außergewöhnliches Album gelungen, mit dem sie sich auf ihrem gewohnt hohem Niveau bewegen. Trotz aller Vielfalt und Können wäre es für das nächste Album jedoch wünschenswert, wenn man versucht, den selbst gesetzten Standard mit einigen kreativen Überraschungen zu toppen.

Trackliste:
1. In Yumen – Xibalba
2. P'unchaw kachun - Tuta kachun
3. Grandis Spiritus Diavolos
4. Kata Ton Demona Eaftou
5. Cine iubeşte şi lasă
6. Iwa Voodoo
7. Gilgameš
8. Русалка ("Rusalka")
9. Ahura Mazdā-Aŋra Mainiuu
10. Χ Ξ Σ ("666")
11. Welcome To Hel (bonus track vinyl & Digibox)

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Mulder

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