Nach "Want One" folgt "Want Two" und somit der zweite Teil des von Songwriter RUFUS WAINWRIGHT inszenierten "Want" Opus, der sich in theatralischen 13 Akten präsentiert. Bereits übers Artwork lassen sich die beiden Schöpfungen von Wainwright gut differenzieren. Zeigte sich Wainwright auf "Want One" in ritterlichem Outfit mit kompletter Rüstung ist er auf dem Cover zu "Want Two" in Frauenkleider geschlüpft und blickt äußerst verträumt auf dem Artwork. In der Tat sieht der Songwriter seinen zweiten Teil der "Want" Reihe als eine sehr feminine Platte, die von den mysteriösen dunklen Seite der Natur erzählt. Ein klarer Gegensatz also zu dem ersten Teil, der sich primär mit den persönlichen Triumphen von Wainwright und seinen "bestrittenen Kämpfen" befasste.
Geblieben und deutlich hörbar ist die Liebe Wainwrights zur klassischen Musik und der Oper, die er mit verschiedenen Pop Elementen zu verträumten Schnipseln verbindet, wobei auch folkige Klänge nicht fehlen dürfen. Ein "Agnus Dei", welches die lateinische Übersetzung für Lamm Gottes darstellt, ist von Klängen fernöstlicher Instrumente durchsetzt und umschreibt die Vergebung unserer Sünden. Der Song entstand zu Beginn der Irak Krieges und trägt eine ähnlich kritische Botschaft wie "Waiting For A Dream", bei dem sogar deutlich von einem "ogre in the oval office" geredet wird, womit sicherlich kein sympathieträger à la Shrek gemeint ist. Auch die Homosexualität wird immer wieder thematisiert. "Gay Messiah" ist ein Protestsong an das prüde Amerika, welcher mit äußerst deutlichen Worten sein Statement vertritt. Es werden noch verschiedene Thematiken aufgegriffen, die allesamt die bewährten Stilmittel Wainwrights aus, Melancholie, Emotionalität und Intimität aufgreifen und ein anspruchsvolles Album für entsprechende Musikfans schaffen. Schwer verdaulich und intensiv, garantiert nicht jedermanns Sache.