RUSTICATE kam mir im Dezember letzten Jahres zum ersten zu Augen und Ohren, als sie als Support von TRIBUTE TO NOTHING im Osnabrücker Bastard Club spielten. Schon dort fand ich die 4 Quakenbrücker durchaus sympathisch, auch wenn musikalisch noch ein kleiner Funken Genialität fehlte, um in der ersten Liga mitspielen zu können. Ihr Gainesville-angehauchter Postcore konnte mich aber trotzdem einige Male zum mitwippen motivieren.
Mit Ihrem bereits dritten Release "Crimson Letters" geht es mir ähnlich. Nette Ideen, schöne Riffs und Mitgröhl-Refrains kann die Band auf jeden Fall vorweisen, doch fehlt es mir hier und da an der Eigenständigkeit und der musikalischen Finesse.
Parallelen zu HOT WATER MUSIC können aufgrund der ähnlichen Stimmlage, ääähh ich meine "Gröhllage", nicht geleugnet werden. Genug Erfahrungen konnten RUSTICATE bei ihren 130 Shows in Deutschland, Österreich, Schweiz, Holland und Slowenien auch bereits sammeln, und ihre Beiträge auf diversen Samplern haben ihren Bekanntheitsgrad hierzulande sicherlich auch etwas gesteigert. Der Grund, warum noch kein größeres Label auf sie aufmerksam geworden ist, mag wohl einzig und allein an der Tatsache liegen, dass sowohl den Vocals als auch den Instrumenten der letzte Schliff fehlt, um aus der Band einen Diamanten zu machen. Nichtsdestotrotz gebe ich den 4 Jungs von RUSTICATE einen Platz im oberen Mittelfeld, denn hier liegt ein Album vor, in dem viel Arbeit und Herzblut steckt. Das hört man!
01 · How to make people listen
02 · Crimson letters
03 · Better give me ...
04 · Emergency exit friendship society
05 · Reason to help you
06 · The education thing
07 · Consider all the demons of your past
08 · One personal confession
09 · One personal confession (reprise)
10 · Intoxicated
11 · Imparcial song