Was zur Hölle ist ein SANGUISUGABOGG? Also „sanguis“ erkennt der alte Lateiner in mir, das ist das Blut. „Boggs“ heißt der Gitarrist mit Nachnamen. Bleibt noch in der Mitte das „UGA“, was als Länderkürzel für „Uganda“ herhalten könnte. Hätten wir das geklärt. Ein sinnentleerter Bandname, ein völlig unkenntlich dahingerotztes Bandlogo und Songtitel, die beim googeln zu Freiheitsstrafen führen, alles das ist „Tortured Whole“. Und noch viel mehr, denn dieses Album springt auf den Zeitgeist auf und macht vor allem eines: Spaß. In einer Welt, die langsam zu Grunde geht und die Menschheit immer mehr verstumpft, verdummt und verroht, liefern die Jungs (den Bandnamen schreibe ich nicht noch einmal…) aus Ohio den passenden, mitunter sogar packenden Soundtrack. Abgrundtief gestimmte Gitarren, auf böse getriggerte Vocals und eine Snare, die wie ein Specht am Baume die Maden aus den Gehörgängen pickt (übrigens: schöne Grüße aus „St. Anger“ soll ich ausrichten…) sind die Zutaten für ein Album, dass sicherlich nicht den Kreativpreis 2021 gewinnen, aber den Richterskalen dieser Magazinwelten von unten die Eier lecken wird. Die teils mächtig groovenden und stampfenden Songs gehen selten in die Hochgeschwindigkeit (wobei auch Gevatterchen Grindcore zum Schmunzeln eingeladen wurde), sondern suhlen und toben sich im Midtempo aus. Als Genreschublade dient der Begriff Slam Death Metal, wobei auch Szeneurväter wie AUTOPSY ein Denkmal gesetzt und Größen wie DEVOURMENT gehuldigt werden. Alles in allem machen SANGUIWSHIUWGFEZTDFETDFDFZTFKWFDU mächtig Laune und zeigen der Fachwelt, wie auch ohne viel technisches Können ein hervorragendes Album erschaffen werden kann.
