Vor 15 Jahren wurden SENSES FAIL gegründet. Jetzt feiern sie mit ihrer neu erschienenen EP „In Your Absence“ diesen Meilenstein ihrer Karriere. Aber Achtung, wer heitere Partylieder erwartet, wird enttäuscht sein. „In Your Absence“ ist keinesfalls leichte Kost. Es geht um den Tod. Um genauer zu sein darum, einen geliebten Menschen zu verlieren. Der peppige Beat im ersten Song „Jets To Peru“ führt in die Irre. Schon hier geht es um eine Krankheit, bei der die Aussicht auf eine Heilung zu schwinden scheint. Im dritten Lied, „Death Bed“, wird das Kind dann beim Namen genannt: Krebs. Musikalisch trauriger wird es aber schon beim vorherigen titelgebenden Song „In Your Absence“. Mit Gitarren und Streichern unterlegt singt Buddy Nielsen gefühlvoll und echt von der Frage, wie man mit dem Verlust umgehen soll. Wäre die EP ein Film, würde spätestens jetzt der Griff nach den Taschentüchern folgen. In „Death Bed“ geht es ganz ruhig weiter. Die Vergänglichkeit aller Menschen, die Erinnerungen an sie und das ewig bleibende Loch im Herzen sind Thema. Eine schöne Melodie rundet die Erzählung ab. Ja, die EP gleicht einer Geschichte. Es ist unmöglich die Texte zu ignorieren. In „Family Tradition“ handelt von einem verloren gegangenen Vater. Trotz etwas flotterem Tempo ist das Lied nicht freudiger. Mit „Lost And Found“ endet die Exkursion ins Reich der Vergänglichkeit, welche die EP kurz gesagt ist.
„In Your Absence“ hat Tiefgang. Mit dem reduzierten akustischen Klang setzt sie musikalisch wie thematisch dort an, wo es am meisten wehtut: Bei der Erkenntnis machtlos zusehen zu müssen, wie ein Mensch verschwindet.