Plattenkritik

SILVER SNAKES - Saboteur

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Info

Release Date: 05.02.2016
Datum Review: 18.02.2016
Format: CD Vinyl

Tracklist

 

1. Electricity
2. Glass
3. Raindance
4. Devotion
5. Fire Cloud
6. Red Wolf
7. Charmer
8. La Dominadora
9. Dresden
10. The Loss

Band Mitglieder

 

Alex Estrada (vocals, guitar)
Mike Trujillo (bass)
Jeremiah Bignell (guitar)
Garett Harney (drums)

SILVER SNAKES - Saboteur

 

 

Während sich aktuell im Rock vieles dem Sound der Neunziger widmet und zu Wiederholungen greift um irgendwie gehört zu werden, ist es umso wertvoller, auf Bands zu stoßen, die völlig aus der Masse herausstehen und ihr eigenes Eisen schmieden.

SILVER SNAKES sind hierzulande ein noch recht unbeschriebenes Blatt und höchstens Bridge9 Labelnerds ein Begriff, auch wenn ihr Sound so gar nicht in das Labelportfolio passen will. Doch glücklicherweise haben sich Pelagic Records an die Band aus Kalifornien gewandt und dieser Tage das neue und dritte Album veröffentlicht. Und das auf den Namen „Saboteur“ getaufte und zehn Song starke Album ist eine wahre Postrockperle.

Obwohl der Sound von SILVER SNAKES eine starke, sehr eigene Charakteristik besitzt, ist er nicht ganz neu. Würde man die Uhr gut zehn Jahre zurück drehen, wäre diese Band ein todsicherer Griff für alle THRICE, DEAD PEOTIC oder CAVE IN Fans gewesen und hätte perfekt ins Raster der damaligen Soild State Band Signings gepasst. Kein wunder also, dass das Quartett in Kürze mit COHEED AND CAMBRIA und GLASSJAW durch die Staaten tourt.

Auch die Musik der SILVER SNAKES ist sehr packend und gespickt mit einer recht schweren und eindringlichen Atmosphäre, die ihre Atemluft aber dank der eingängigen Rock Strukturen nie aus den Lungen verliert. Die treibende Kraft ihrer Songs wird meist aus schweren Bässen, wuchtigen Schlagzeug Rhythmen und breiten Gitarren erzeugt. Dazu kommt ein nicht selten eingreifender Industrial Einfluss, der das Gesamtbild mit unterkühlten und an NINE INCH NAILS aufblickende Samples noch mächtiger erscheinen lässt.

Das komplette Gegenteil zu dieser massiven Instrumentalbildung spiegelt sich in der Stimme von Gitarrist und Sänger Alex Estrada wieder. Wenn dieser seinen Gesang nicht gerade heraus brüllt oder mit Hilfe von Tomas Liljedahl (ex. BREACH/ THE OLD WIND) in die Tiefe reißen lässt, singt er melodiös und schon fast andächtig über die Musik hinweg. Und dieser Kontrast ist neben den starken und fesselnden Songs sicher das gewisse Etwas, das diesem Album seine besondere Note verleiht.

„Saboteur“ gehört sicherlich zu der Gruppe von Alben, die sich einem nicht gleich nach dem ersten Hören erschließen, auch wenn es von Anfang bis Ende packt und unterhält. Aber das war und ist sicherlich auch nicht der Anspruch dieser Songs. Fakt ist, dass SILVER SNAKES ein herausragendes Album geschrieben haben, welches den Vergleich mit einem „Vheissu“ oder „Jupiter“ locker stand hält und noch lange wirken wird.

 

 

 

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Mulder

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