Warum lange um den heißen Brei reden: SONIC SKIES zocken Metalcore! Und das ist auch verdammt gut so. Und das hat einen einfachen Grund: Die Hamelner beherrschen diese zu Unrecht gescholtene Genre. Sie bringen es gerade nicht dadurch in Verruf, dass sie wie so viele Schlüpferfeuchtbands harte Verse an völlig weichgespülte Refrains stellen, immer dasselbe Muster nach Schema F verwenden und dadurch bei Kennern der Szene als seelenlos degradiert werden. Nein, die Rattenfänger bohren sich mit ihrem Sound tief in die Intensität und setzen sich dort mit Widerhaken fest.
Dabei setzen den auf ihrer zweiten EP "Constants & Variables (https://www.allschools.de/recordReview/show/Sonic_Skies_-_Constants__Variables_[EP]) eingeschlagenen Weg konsequent fort. „Sie wollen nicht die Harten sein, sie gehen Richtung Nachdenklichkeit, kredenzen Melancholie und…“ „…erschaffen Atmosphäre!““ Obwohl sich das Quintett auf ihrem Debütalbum „Drifter“ auf einer geringen Bandbreite austobt und extrem auf den Mosh achtet, wird die Tracklist ob des Gespürs für feinfühlige, einen gefangen nehmende Harmonien nicht langweilig. Melodische Gitarren, die manchmal ihre eigenen Refrains schreiben, inklusive einer wohligen Shoutstimme sorgen dafür, dass die an der Oberfläche brodelnde Aggressivität von fast schon melancholisch anmutenden Sequenzen unterwandert wird. Insgesamt fühlen sich die Songs so an, als ob die Band sich mit aller Kraft und Power dagegenstemmt, von einer alles zermalmenden Welle der Emotionalität überrollt zu werden. Für allein dieses suggerierte Gefühl muss der Hut gezogen und einfach mal „Danke“ gesagt werden.