Mit SOONAGO hat sich ein Quartett aus Bielefeld auf dem Weg gemacht, um mit (Achtung: Schubladendenken) Post Rock den instrumentalen Olymp zu erklimmen.
Dabei scheint die griechische Mythologie nicht nur bei der Betitelung eine Rolle gespielt zu haben, denn jeder einzelne Song gräbt sich tief in eine sagenumwobene Welt, an der der Zuhörer wie bei einem Theaterbesuch teilhaben darf. Die Band nimmt sich Zeit, ihre atmosphärische Ader auszuleben und verzichtet komplett auf eine gesangliche Unterstützung. „Nephele“ serviert 4. Songs, die an dem Hörer in einer halben Stunde vorbeiziehen und dabei mit den Gefühlen des sich darauf Einlassenden spielen. Es fällt neben einer technischen Perfektion der Protagonisten vor allem eine sich aufbauende Riffgewalt auf, die sich niemals in Form der vis absoluta, sondern vielmehr durch suggestiv subtile Muskelspiele entlädt. Die Ausdrucksstärke der in sich variierenden und schlüssig komponierten Songs wird dabei von einer Produktion umschlossen, die Raum zum atmen lässt und die Nuancen dieser feingeistigen Zusammenfassung von Gefühlen liebkost. Auch das Artwork lässt sich nicht bitten und schließt sich dem nahtlos an.
Der Hörer sollte sich „Nephele“ im Ganzen gönnen (und auch als Album für gewisse Stunden reservieren!), denn erst wenn die letzten Takte von „Kairos“ den Raum verlassen haben wird ihm bewusst werden, wie sehr er ein Album bisher vermissen konnte…