Plattenkritik

SUM 41 – Order In Decline

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Info

Release Date: 02.09.2019
Datum Review: 02.09.2019
Format: CD Vinyl

SUM 41 – Order In Decline

 

 

 

Kollege Moppi schrieb mir vor einigen Tagen, dass er SUM 41 in Kalifornien im Rahmen ihrer Tour zum aktuellen Album live gesehen hat. Und dass die Kanadier dabei gut abgeliefert haben. Ähnlich wie auf „Order In Decline“, welches im Hinblick auf ihre eigene Geschichte wieder richtig aggressiv rüberkommt.

Schaut man sich die Historie der Band aus Ajax, bezogen auf die Alben, einmal genauer an, erkennt man einen deutlichen Trend zur Weiterentwicklung. Standen die Anfangsjahre noch für zuckersüßen Poppunk, der den Soundtrack zum Teeniestreifen „American Pie“ zu unglaublichen Verkaufszahlen verhalf, integrierte man erstmalig auf ihrem Meisterwerk „Chuck“ vermehrt Metalriffs in den eigenen Sound. Diese Mischung aus eingängigen Punkhooks, der charismatischen Stimme von Frontmann Deryk Whibley und härteren Passagen wurde später noch weiter gefestigt. Genau hierhinein passt auch das neue Werk „Order In Decline“. Handwerklich und künstlerisch gibt es dabei kaum Grund zu meckern, außer vielleicht, dass das Ganze nur recht kurzweilig amüsiert (dazu später mehr). Aber genau dies ist und war schon immer das Problem von SUM 41, die immer ein wenig ähnlich klingen. Dennoch gibt es auf den 10 neuen Stücken eine Reihe von richtigen Killern, die das Herz all derer erfreuen, die sich auf die Mixtur der Kanadier einlassen können.

„45 (A Matter Of Time)“ lädt gekonnt zum Headbangen nebst Ü40-Geschubse (Pogen?) ein und hat (wie so oft) einen starken Refrain, den man nach zwei Hördurchgängen mitsingen kann. Live bestimmt ein richtiger Hammer. Ein ähnliches Kaliber ist auch die Vorabsingle „Out For Blood“. Hier wird das Publikum an den entsprechenden Stellen ohne Aufforderung hüpfen. Neben diesen Brechern zünden auch die ruhigeren Stücke wie z.B. „Heads Will Roll“ oder „Turning Away“, denn das sind großartige Hymnen, wie man sie vom SUM 41 kennt und liebt.

Summa summarum könnte man also von einem Album des Jahres sprechen? Dem Review nach zu urteilen ist doch alles tutti. Stimmt eigentlich auch, nur dass SUM 41 den Geschmack des „sich-selbst-kopierens“ auch hier wieder nicht loswerden können. Die einzelnen Songs sind gelungen, aber man hat sowas (leider) schon oft auf anderen Alben der Kanadier gehört. Vielleicht treten Whibley & Co. ja das Erbe von BAD RELIGION an, die auf ähnlich hohem Niveau seit Jahren das gleiche Album veröffentlichen. Für alle, die mit dieser Stigmatisierung leben können, haben SUM 41 ein fettes Album am Start. 

 

 

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Benjamin

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OLD SCHOOL