Während viele schwarzmetallische Todeskapellen zu viel Augenmerk auf einer der beiden Spielarten legen und damit meist im Sumpf aus Brutalität und Schwarzmalerei vermodern, gelingt es anderen aus den Kräften beider Pole etwas komplett eigenes zu kreieren. SVART CROWN gehören zu eben dieser Gattung und schaffen es mit ihrem vierten Album wieder einmal auf äußerst beeindruckende Art und Weise, Gehörgänge zu malträtieren und auf links zu drehen.
Wieder Frankreich. Wieder Metal. Doch dieses Mal weitaus düsterer, als alles was gerade mit Frankreich und Metal in Verbindung gebracht wird. SVART CROWN zählen sich zu den Extremen der französischen Metalszene und haben dieser Tage mit „Abreaction“ ihren vierten Hassklumpen auf Century Media veröffentlicht.
Pechschwarz und äußerst sperrig ist er geworden. Dieser zerstörerischer Brocken. Gefüllt mit den Essenzen aus technischem Death Metal und antikosmischen Black Metal. SVART CROWN haben auf ihrem Vorgänger „Profane“ (2013) bewiesen, dass sie die düsteren Mächte geschickt in Szene setzen können. Auch auf „Abreation“ ist es eher die indirekte Brutalität, die den Hörer in eine dichte, stickige Atmosphäre drängt. Aus dieser zu entkommen ist auf den vierundfünfzig Minuten Spielzeit so gut wie unmöglich. Immer wieder verdrehen sich Rhythmen, Blast und Gitarrenläufe zu knochenverdrehender Extremakrobatik. Ein wildes aber fesselndes Klangmartyrium. Verglichen mit „Profane“ sind die elf neuen Songs in sich ausgeklügelter, aber in ihrer Gesamtheit stimmiger, wenn auch etwas gezügelter. Dass sich SVART CROWN vor Album Nummer vier gleich an zwei Stellen neu besetzen musste, ist „Abreaction“ kaum zu entnehmen. Auch die Produktion überzeugt mit einer ausgeglichenen Mischung aus Direktheit und Atmosphäre.
Wem ULCERATE zu kompliziert und DEATHSPELL OMEGA zu abstrakt sind, sollte in SVART CROWN genau das richtige Maß an Anspruch, Hass und Endzeit finden.