Plattenkritik

Sad Dolls - Happy Deathday

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 20.01.2012
Datum Review: 26.01.2012

Sad Dolls - Happy Deathday

 

 

Analyse in Sekunden: Metalrock aus Griechenland. Mit diesem Albumtitel: Eine eindeutige „Hit Or Miss“-Wippe. Klischees aus Sounds treffen auf Klischees weiterer Herkünfte. Ein Song namens „Killing Sorrow“ oder „Embrace The Dark“ auf einer Veröffentlichung namens „Happy Deathday“. Egal, lecker Death-Cake!


Blut als Eyecatcher. Nicht die originellste Idee. Aber die fünf Männlein und Weiblein aus Athen werden das schon richten. Die SAD DOLLS lassen den Nachfolger zum 2009er Debüt „About Darkness“ seriöser und metallischer aussehen. „ Criminal Of Love“ oder „The Drug“ klingen theatralisch bis glamourös und sind reichlich bestückt mit elektronischem Support. Sänger George Downloved (heißt der wohl wirklich so?) gibt sich größte Mühe, die perfekte Ville Valo-Kopie zu sein, steht aber zusammen mit Kollegin Elina Laivera auch offen zu seiner EVANESCENCE-Liebe, wie das hymnische „Be Darkness“ bezeugen kann. „Happy Deathday“ ist mit seinen zehn Songs plus Intro plus Bonus plus Remix stattlich bestückt und nicht ein Must-Have muss hier einstecken: Die piano-dramatische Ballade kann mit „Coma Song“ abgehakt werden, „Bloodred“ (mit nervtötender Orgel) oder das auffallend skandinavische „Dying On The Dancefloor“ sorgen für das gothische Poprockformat, dass es bei den finnischen Kollegen sogar multipel ins Radio geschafft hat. Die SAD DOLLS sind durchaus bewandert, handwerklich am Ball und sich ihrer Songwriter-Qualitäten bewusst.

Leider punkten Downloved, Bassistin Mary McBlood (alle Achtung!), Drummer St. Gas (Hut ab!) und die Gitarristen Daniel Aven (nanu?) und Paul EvilRose (geht doch!) beinahe mehr mit Künstlernamen und Outfit, als mit eigenständigen und aufregenden Songs. Würde die blutgefüllte Spritze bei „The Drug“ oder dem dahinsiechenden „Embrace The Dark“ noch mal Stilfindung und Eigeninitiative infizieren, hätte das 2007 besetzungstechnisch umgekrempelte Quintett nicht immer nur Tod und Teufel im Kopf. Die traurig-sphärischen Klänge, die im Opener klar authentischer daherkommen als im eher zwanghaft alternativen „Psychedelic Love“ geben von Grund auf nämlich nicht die schlechteste Figur ab. „Happy Deathday“ oder der größtenteils behaftete „erste Eindruck“ halten die Hunde jedoch mit großer Mühe (und Not) auf Sicherheitsabstand.

Trackliste:

01. Happy Deathday, Dear (Intro)
02. Killing Sorrow
03. Bloodred
04. Be Darkness
05. Criminal Of Love
06. The Drug
07. Psychedelic Love
08. Dying On The Dancefloor
09. Amanda Blood
10. Embrace The Dark
11. Coma Song
12. Watch Me Crawl Behind (Bonus)
13. Bloodred (Bonus track, Mandragora Scream Remix)

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.