Saint Cocaine selbst beschreiben ihre Musik als Bulldozer BloodnRoll. Dies ist zwar eine schöne neue Wortkreation, aber das was sie auf ihrem Debut Angry Man präsentieren bietet leider nicht besonders viel Neues. Die drei Stuttgarter schreddern auf neun kurzen Titeln, die so bezeichnende Namen wie Bastard, Angry Man und The End of the World tragen, eine altbekannte Mischung aus Punk, Rock und Metal zusammen. Diese wird mit gewohnten Zutaten, wie nöligem Whiskeystimmengesang, fettem Bass und schnellen donnernden Gitarrenriffs, garniert. Als Ergebnis erhält man die perfekte Begleitung für einen gediegenen Kneipenabend mit viel Bier, Whiskey und Zigaretten. Mehr leider nicht, denn Saint Cocaine sind irgendwo zwischen Motörhead-Town und Turbonegro-Ville auf der Straße der Einfallslosigkeit stehengeblieben.
Aber das Rad muss ja nicht immer neu erfunden werden und manchmal macht es auch Spaß einfachen puren respektlosen In-die Fresse-RocknRoll (und den beherrschen Saint Cocaine ganz gut) zu hören. Die Welt ist ja schon kompliziert genug. Für Fans der oben erwähnten Bands durchaus zu empfehlen und ab einem bestimmten Alkoholpegel wahrscheinlich auch gut zum Mitgröhlen und Wut-Rausrotzen geeignet.