Scheinbar nach BULLET FOR MY VALENTINE; TRIVIUM UND MENDEED die nächste Gruppe junger Männer am Metalfirmament, aber heilige Scheiße: Die sind schweinegeil!!! Wir erleben hier die (in meinen Augen) perfekte Symbiose aus Hardrock, Heavy Metal, Trash und der Göteborgschule. IN FLAMES, AT THE GATES, aber auch SOIL, HATESPHERE oder HAMMERFALL, 80er Metal, wie JUDAS PRIEST oder EXODUS und viele weitere Namen ballern mir durch meine Nervenbahnen. Ich spreche hier nicht von einer Kopie einer Kopie einer Kopie, verehrte Leserschaft, sondern von einer erfrischenden (nicht zwingend neuen) Art und Weise, wie hier der harte klassische Metal mit einer MOTÖRHEAD-Stimme und Powermetal Backgroundgesang verfeinert wird.
Vom ersten Song ‚Beneath The Machine’ bis zum finalen Blastshot ‚Once Again’, hauen SANCTITY euch ein Granatenriff nach dem anderen um die Ohren, ohne das es langweilig wird. Klar, es ist grundlegend ein ähnliches Schemata definierbar, aber dies ist wohl allen Kapellen auf Gottes großem Planeten nachzusagen. Im ersten Moment hat man das Gefühl einer neuen Metalcore Combo aufgesessen zu sein, aber dann beginnt ein wilder Ritt durch alle Gezeiten des Metals und bedient tatsächlich (fast) alle meine Bedürfnisse in Sachen Musik mit einem Album, welches aus 12 hammerharten Song besteht, ohne dabei an Intensität, Facettenreichtum oder Harmonie zu verlieren und das, obwohl es nicht eine einzige Ballade auf dieser CD gibt. Der Sound ist nicht in Frage zu stellen, wenn man bedenkt, dass hier aber auch unter anderem der Star-Produzent Zeuss Hand angelegt hat (u.a. HATEBREED; SHADOWSFALL). Klassisch, schneidend, aber mit Tiefgang und dem nach vorne gemischten Drumsound der heutigen Zeit. Einfach toll! Obwohl der Pressekopie noch eine Extranote angeführt wurde: Die Endsequenzierung und der schlussendliche Mix, behält sich nachträgliche Änderungen vor…. Wahnsinn!
„Road To Bloodshed“ trägt seinen Teil durchaus zu Recht und ich muss mich festhalten, um nicht aus dem Sattel zu fallen, denn jeder Song beinhaltet ein großes Überraschungsmoment und für Metal (fast) selten: Ein Ohrwurm nach dem anderen, ohne poppig zu wirken! Ja, gut an einer Stelle bei ‚Beneath The Machine’ dacht ich bezüglich des Gesangs zuerst an LORDI, bei ‚Brotherhood Of Destruction’ vom Titel Her an MANOWAR und bei ‚The Shame Of Things’ an HELLOWEEN, aber dem ist nicht soJ …aber schön, wie sich hier die Gesangsharmonien trotzdem mit einer dicken Whiskeykehle rausrotzen lassen, Drive geben, aber auch keiner Melodie entbehren. Der Powergesang im Hintergrund mach sich einfach stark, obwohl ich ‚Quetscheiergesang’ nicht mag, aber hier passt es astrein. Mich würde interessieren, ob die Jungs das auch live so hinbekommen. Aber um dieses Album wird wohl keiner drum herum kommen, denn ich sage jetzt mal, dass diese Jungs genauso wie MENDEED steil nach oben schießen und darüber freue ich mich sehr, denn diese Band ist verdammt stark! Jedem Headbanger werden hier unter Garantie, die Halswirbel verdreht. Also: Hört rein, verteufelt es dann oder, wie ich, latscht mit nem dicken Grinsen durch die Gegend, weil SANCTITY einfach alles an Metal bedienen, was ich daran so liebe. Naja, fast alles, aber das ist mehr, als andere Bands es bislang getan haben…sie werden einfach nicht langweilig, ohne vom Gas zu gehen.
Punktetechnisch, bin ich geneigt ihnen 10 Punkte zu geben….aber dafür fehlt dann doch noch eine Powerballade, ein akustisches Intermezzo, eine kleine Verschnaufpause, ein Beatdownpart, ein klassisches Rock ´n´Roll Solo, ein bombastisches Streicherarrangement, eine Mandoline, Panflöte, weiblicher Operngesang, einfach etwas, dass mich schlichtweg (musikalisch) umbringt…aber nichts ist perfekt, immer nur nah dran...
Tracklist
1. beneath The mAchine
2. Brotherhood Of Destruction
3. Road To Bloodshed
4. Laws Of Reason
5. Billy Seals
6. Zeppo
7. Beloved Killer
8. The Shape Of Things
9. Flatline
10. The Rift Between
11. Seconds
12. Once Again