Plattenkritik

Sanctuary - The Year The Sun Died

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Release Date: 06.10.2014
Datum Review: 18.10.2014

Sanctuary - The Year The Sun Died

 

 

NEVERMORE liegen momentan erst einmal auf Eis. Zeit für Warrel Dane und seine Mannen SANCTUARY aus dem Grab zu holen. Schon seit einiger Zeit wieder als Live-Band unterwegs veröffentlichen die amerikanischen Power/ Thrash-Metaller nun nach 24 Jahren ihr drittes Album „The Year The Sun Died“. Fast scheint es so, als wären SANCTUARY nie weggewesen – Böse Zungen mögen behaupten, dass sie es auch nie waren, in der Zwischenzeit gab es ja NEVERMORE. Wenn man auf den Stil des Fünfers steht wird man mit „The Year The Sun Died“ wohl sofort warm werden.
Warrel Danes Stimme ist sowieso unverkennbar und das knallharte Riffing („Arise And Purify“) ist ebenso direkt zuordenbar. Ob die sanfte Ballade „One Final Day (Sworn To Believe)“ wirklich hätte sein müssen, soll jeder selbst entscheiden – Zwischen all den scharfen Riffsalven wirkt sie einerseits wie ein angenehmer Ruhepol, gleichzeitig jedoch auch wie ein Fremdkörper. Insgesamt wohl kein großer Kritikpunkt, auf die Dauer aber wohl der Track, der bei den meisten aus der Playlist fliegen wird.
Was einem hier als „zeitgemäßes Soundbild“ verkauft wird, könnte man auch „überproduziertes, dynamikarmes Powerpaket“ nennen. Mag SANCTUARYs Musik gut stehen, ist aber alles andere als zeitgemäß oder gar gut.
Gehörten SANCTUARY vor gut 20 Jahren noch zur Speerspitze des Metals, wurden sie mittlerweile von vielen Bands überholt. Ihr Stil klingt zwar nicht altbacken, Innovation sucht man hier jedoch vergebens. Wer nach den zwei Alben der Amerikaner unbedingt noch einen ähnlich-klingenden Nachfolger benötigt oder sich jeglicher Neuerung verschließt, wird mit „The Year The Sun Died“ mit Sicherheit seine Freude haben.
Schlecht ist das Dargebotene auf keinen Fall – Bahnbrechend jedoch auch nicht.

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Manuel

Autoren Bio

Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.