Wer den CELTIC-FROST-Klassiker „To Mega Therion“ und das SARKE-Zweitwerk „Oldarhian“ hintereinander im Hintergrund laufen lässt, dürfte gar nicht merken, wo da die eine Platte aufgehört, und die andere angefangen hat. Das kann man natürlich zunächst als Kompliment verstehen, waren CELTIC FROST doch wahnsinnig gut und ebenso wegweisend. Andererseits kann der Sänger von SARKE seine stimmlichen Parallelitäten zu einen gewissen Tom Warrior nicht verleugnen, und auch das thrashige, dabei aber recht düster angehauchte Riffing hat viel von jener ersten Black-Metal-Welle, welche CELTIC FROST maßgeblich mitanheizten. Und bei so offensichtlichen Parallelen muss man nicht lange warten, bis irgendwer „Plagiat!“ ins Feld ruft. Doch wer „Oldarhian“ mehr als nur im Hintergrund laufen lässt (so, wie es ja eigentlich auch sein sollte), wird außer den Bezug zu den Anfangstagen des Black Metals auch einen Bezug zu den Anfangstagen des Doom Metals raushören. Schnell werden da Erinnerungen an Größen wie CANDLEMASS oder BLACK SABBATH wach, wenn Nummern wie „Captured“ in ihrer schleppenden Einöde und ihrem ausgedehnten, gespenstischen Solospiel die Stimmung einer Beerdigung oder einer Teufelsbeschwörung einfangen. Um es kurz zu fassen: Wir haben es bei „Oldarhian“ also mit einer waschechten Tribut-Platte der alten Tage des Heavy Metals zu tun, die nicht bloß an einer Station halt macht. Und als solche ist sie natürlich nicht darum bemüht, irgendetwas neu oder anders zu machen, nein: Sie will bloß den Spirit dieser Tage einfangen. Und gemessen an diesem Anspruch kann man „Oldarhian“ als gelungen bezeichnen.
Tracklist:
01. Condemned
02. Pilgrim Of The Occult
03. Pessimist
04. Passage To Oldarhian
05. Flay The Wolf
06. Captured
07. Paradigm Lost
08. Novel Dawn
09. Burning Of The Monoliths
10. The Stranger Brew