Nach zwölf Jahren Bandgeschichte haben SCHROTTGRENZE sich mit ihrem fünften Longplayer "Château Schrottgrenze" von ihren Wurzeln im Punkrock entfernt und sind nunmehr in der Hamburger Schule angekommen. Die erste Generation bestand aus Bands wie TOCOTRONIC und BLUMFELD, darauf folgten Bands wie KETTCAR und TOMTE.
SCHROTTGRENZE können sich zur dritten Generation der Hamburger Schule zählen. Diese Verbindung zeigt sich auch darin, dass das Album von Tobias Levin produziert wurde. An die Klasse der erwähnten großen Vorbilder reichen SCHROTTGRENZE allerdings nicht heran. Die Arrangements auf der sehr melancholischen Platte sind teilweise sehr seicht und SCHROTTGRENZE begeben sich oft in stark poppige Gefilde. Die Lyrics sind für meinen Geschmack etwas nichtssagend. Hier wird nicht das Lebensgefühl einer Generation vermittelt, wie dies zum Beispiel TOCOTRONIC auf sehr intelligente Art und Weise vermochten. SCHROTTGRENZE zeigen gute Ansätze, denn einige Lieder ("Nichts ist einsamer als das", "Am gleichen Meer") heben sich von dem sonst eher durchschnittlichen Rest der Platte ab, aber diese hätten wohl noch etwas Zeit zum Reifen gebraucht.
Release: 31.03.2006
Tracks:
1.Nichts ist einsamer als das
2.Am gleichen Meer
3.Fotolabor
4.Wie ein Geist, bloss immer da
5.Alaska
6.Seit ich alles von dir weiss
7.Kongress
8.Wenn Du da bist
9.Eine Stadt aus Klebstoff
10.Mann am Punkt
11.Schrottgrenze