Es gibt wohl keinen Trend, der schneller abgegriffen war wie Deathcore. Die Braunschweiger Formation SCIENCE OF SLEEP haben dennoch genau dieses Genre als Überlebenstraining auserkoren und ihr Debüt „Exhaust“ kann sich auch durchaus hören lassen. Voraussetzung ist natürlich, dass der geneigte Hörer auf Rattenschwänze wie Innovation verzichtet und gern im musikalisch eingerichteten IKEA Standardgeschäft wütet. Denn von einer technisch perfekten Gier nach Perfektion getrieben zelebrieren die Jungs eine Achterbahnfahrt, die eigentlich nur steil bergab geht. Nur selten werden mal zum Nachdenken einladende Andersartigkeiten eingestreut, fast durchweg gibt es Muskelmasse und damit einen auf die Zwölf. Wenn dann doch mal vor ein Stoppschild gefahren und kurz angehalten wird, dann wird so dominant stakkatoniert, dass einem die Ohrmuschel wegätzt. Ansonsten wird die Raserei von einem abrundtief Grunzendem angeführt, der sich aber auch nach oben bewegen kann sowie von einem Soundgerüst eingehüllt, dass am fett, fetter am Fettesten Wettbewerb einen der vorderen Plätze belegen dürfte. Wer auf soliden Deathcore ohne Atemaussetzer steht, sollte SCIENCE OF SLEEP antesten.
Tracklist:
01. Exhaust
02. 7-30-7
03. Annihilate & Revive
04. Misgovernment
05. Witness
06. Dogma
07. Bonesmen
08. Oppressor
09. Parasites
10. Auri Sacra Fames