Plattenkritik

Semana Santa - Wake Up, Beauty!

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Info

Release Date: 10.07.2009
Datum Review: 08.08.2010

Semana Santa - Wake Up, Beauty!

 

 

Im Februar erschien mit „Remedies“ von THE BLACKOUT ARGUMENT eines der besten Alben einer deutschen Band des letzten Jahres. Auf den Fersen dann ein Album aus dem Juli 2009, das mit „Wake Up, Beauty!“ betitelt wurde. Die Urheberrechte diesbezüglich besitzen SEMANA SANTA, eine Band aus Süddeutschland, die sich nach der spanischen Osterwoche (in der jegliche Gefühle, die ein Mensch in sich tragen kann, vereint werden) benannt. Ihr erstes „richtiges“ Album ist auch stilistisch mit THE BLACKOUT ARGUMENT zu vergleichen, wenn auch nur im Core. Da passt es sich natürlich, dass TBA Sänger Raphael bei „Loving Sanity“ Gastvocals übernahm. Die Band gibt sich (trotz oder wegen DIY) dabei nicht nur in Bezug auf den musikalischen Erguss sehr professionell. Die lesenswerten Texte sind direkt an den Hörer gerichtet („This Is For You My Friend!“ prangert direkt auf dem Cover), animieren zum Denken und möchten Augen öffnen, kurz: Hardcore inspiriert, animiert durch das sich umgucken in der Gesellschaft sowie das Beschnuppern und Durchleuchten des Lebens um uns herum. Sänger Tömmi setzt routiniert Shouts, kann aber vor allem mit der guten Cleanstimme überzeugen. Die Tracklist ist melodisch gehalten, orientiert sich stark am Metalcore, ohne jedoch dessen Stereotype zu sehr breitzutreten. Unterstützt wurden sie dabei von einer lebendigen Produktion, für die Jan Kerscher verantwortlich war. SEMANA SANTA verlassen sie sich mehr auf das musikalische Erzählen und überzeugen durch aggressives Untermauern ihrer Lyrics. „Wake Up, Beauty!” geht zwar auch immer auf die Refrains, bindet diese aber in den Gesamtkontext ein und reitet nicht zu sehr auf ihnen herum. Was sich zunächst wie ein gleichförmiges Treiben anhört, kristallisiert sich im Verlauf der Umdrehungen zu eindringlichen Unterschieden, zu Akzentuierungen innerhalb der Songs. Dennoch ist das Album als eine Einheit, als Unity zu sehen, sowohl musikalisch als auch textlich überzeugen die Wangener mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung, die Krämpfe der Szene lösen und weich klopfen kann.

Tracklist:
1. For You
2. Loving Sanity
3. Wake Up Pt. 1
4. Whenever I Close My Eyes
5. Wake Up. Pt. 2
6. A Product Of Your Own Apathy
7. Wantad On Page Seven
8. Postmodern Standard Kills The Beauty
9. A Desicion To Take
10. The Choice Of Easy Dying

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Clement

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Ich fühle mich zu alt