Ein SEPULTURA Album ohne einen Cavalera im Lineup? Allein diese Tatsache macht das neue Album der Brasilianer (mittlerweile Nummer 11) interessant.
A-Lex (russisch für gesetzlos) ist wie der Vorgänger Dante XXI ein Konzeptalbum, das sich inhaltlich mit Anthony Burgess A Clockwork Orange beschäftigt. Sänger Derrick Leon Green hat jetzt fast so viele Alben wie der gute Max unter dem Banner SEPULTURA eingesungen und setzt auf A-Lex mit seinen hardcorelastigen, energiegeladenen Shouts Akzente. Der Mann hat sich stetig weiterentwickelt und scheint noch nicht am Ende seine Transformation angekommen zu sein. Die Band begab sich erst in das Studio, um dort das Album zu komponieren und einzuspielen. Trotz dieser für die Band neuen Vorgehensweise wirkt das Album kompakt. Auch A-Lex enthält den typischen SEPULTURA-Metal, das Zusammentreffen von brasilianischer Rhythmik und Thrash/Hardcore, den die Band allein am Riffing erkennen lässt. Gitarrist und Bandchef Andreas Kisser baut immer wieder auf seine kurzen, knackigen Riffs und brilliert mit den wenigen Soli. A-Lex ist überwiegend schnell und direkt, ein Album ohne Schnörkeleien, dass durch den klassischen Einsprengsel Ludwig Van (SEPULTURA und Beethoven scheinen sich zu mögen) und Temporeduzierungen sowie gestreuter Dynamik viel Abwechslung vorweisen kann. Songs hervorzuheben fällt schwer, die achtzehn Songs müssen am Stück gehört werden.
SEPULTURA wollen mit A-Lex nicht nett sein. Sie wollen nicht in die Charts oder haben MTV-Ambitionen. Sie wollen provozieren und sind äußerst angriffslustig. Sie werfen der Meute ein rohes Stück Metal vor, das einige Runden zum Garen braucht. A-Lex ist nicht mit den SEPULTURA Großtaten unter der Ära Max zu vergleichen, dennoch eines der besseren Alben danach.
01 A-lex I
02 Moloko Mesto
03 Filthy Rot
04 We`ve Lost You!
05 What I Do!
06 A-lex II
07 The Treatment
08 Metamorphosis
09 Sadistic Values
10 Forceful Behavior
11 Conform
12 A-lex III
13 The Experiment
14 Strike
15 Enough Said
16 Ludwig Van
17 Alex IV
18 Paradox