Plattenkritik

Sepultura - Beneath The Remains

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 05.09.1989
Datum Review: 06.07.2010

Sepultura - Beneath The Remains

 

 

Welches SEPULTURA Album ist eigentlich das beste? Diese Frage ist sicherlich einfach zu beantworten, wenn es darum geht, die Outputs mit oder ohne Max Cavalera zu klassifizieren. Aber welches Album bis „Roots“ gehört als Nummer 1 an die Wand gehängt?

Für mich ganz klar „Beneath The Remains“, denn nie waren die Brasilianer besser! Das 1986er "Morbid Visions" und das ein Jahr später erschienende "Schizophrenia" konnten produktionstechnisch die damals gängigen Standards nicht halten (das non plus ultra im Thrash Metal Bereich war sicherlich das 1986 erschienende „Reign In Blood“ von SLAYER), obwohl sie mit guten Songs ausgestattet waren (stellvertretend sei das geniale „Troops Of Doom“ genannt). Was dann aber 1989 folgte, war ein Schlag ins Gesicht für all diejenigen, die SEPULTURA bis dahin als schlechte SLAYER/METALLICA Klone abgetan haben (das waren sie im Übrigen noch nie, denn gerade in den Anfangstagen war ihre Affinität zum Death Metal überdeutlich, später mit dem Einbinden des Hardcore und Tribal Sounds sowieso nicht mehr). Ein solch differenziertes, sauber von Produzenten-Legende Scott Burns (zusammen mit der Band) produziertes Flaggschiff des Thrash Metals mit Zentimeter Nähe zum Death Metal hatte bis dahin noch keine andere Band zustande gebracht. Auf „Beneath The Remains“ bellte Max noch mit unnachahmlichem Vibe, die Songs waren spielerisch in einer ganz anderen Liga. Herausragend auch die politisch anklagenden Texte, die gesellschaftskritische Themen aufnahmen und sich über die grenzenlose Gemeinheit der Politik auskotzten. Auch waren SEPULTURA melodisch, gingen aber entgegen vieler Bay Area Bands deutlich härter zur Sache und zersägten mit ihren tiefergestimmten Gitarren sämtliche bis dahin gekannten Killer Riffs. Über allem wacht letztlich ein Bösartigkeit, die das Lachen im Gesicht gefrieren und die Mundklappen für immer nach unten ziehen lässt. Noch nicht einmal das dann folgende „Arise“ konnten mit Hits wie den Titeltrack, „Inner Self“ oder „Stronger Than Hate“ mithalten (bei letzterem grunzten im Background übrigens Kelly Shaefer (ATHEIST), John Tardy (OBITUARY) und Scott Latour sowie Francis Howard (INCUBUS) um die Wette). „Beneath The Remains“ katapultierte SEPULTURA über Nacht von der Arschbombe des Monats zum Titelblatt-Thema der damals gängigen Metalzeitschriften, ein neuer Star am Thrash Metal Himmel wurde geboren. Die Legende SEPULTURA lebt bis heute, wirklich begründet war sie allerdings meiner Meinung vor allem durch dieses zeitlose Monsteralbum.

Tracklist:
1. Beneath The Remains
2. Inner Self
3. Stronger Than Hate
4. Mass Hypnosis
5. Sarcastic Existence
6. Slaves Of Pain
7. Lobotomy
8. Hungry
9. Primitive Future

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Clement

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Ich fühle mich zu alt