Acht Alben, und damit den Großteil ihrer Diskographie, haben SEPULTURA ohne Max Cavalera aufgenommen. Dennoch stehen die Alben, die die Brasilianer mit ihrem charismatischen Frontmann bis Mitte der 90er aufgenommen haben, bei den Fans oft wesentlich höher in der Gunst als alles seither. Dabei sind diese – gerade seit dem 2006er Werk „Dante XXI“ qualitativ den Frühwerken ebenbürtig und Derrick Green ist technisch gesehen ein wesentlich besser Sänger als Cavalera es je war oder sein wird. Woran liegt es also, dass die „neuen“ SEPULTURA immer noch nicht angekommen sind? „Machine Messiah kann fast als Blaupause für eine Erklärung dienen.
Was auf dieser Scheibe, genauso wie den letzten, fehlt, ist ein wirklicher Hit. Technisch ist das Material auf höchstem Level, griffige Melodien und wiedererkennbare Momente hört man zu selten. Des Weiteren wird das Album weniger durch einen musikalischen, als einen lyrischen roten Faden zusammengehalten. SEPULTURA schaffen es so ihr Werk zwar abwechslungsreich zu gestalten, das Gefühl eines einheitlichen Ganzen kommt dabei aber nie auf. Dabei stehen Songs wie der fast schwelgende, eröffnende Titeltrack oder ruppige, gradlinige "Silent Violence" funktionieren alleinestehend super, miteinander haben sie jedoch recht wenig zu tun.
Zu guter Letzt fehlt den Thrashern auch auf „Machine Messiah“ schlicht das Alleinstellungsmerkmal. Weltmusik-Einflüsse - dieses mal durch ein tunesisches Orchester integriert - hin oder her, wüsste man nicht, dass diese Musik von einer einst einflussreichen Kapelle stammt, würde sie im Sog der Veröffentlichungen wohl untergehen.
So ist das 14te Album in seinen Einzelteilen durchaus interessant und gelungen, um einem Genre den Stempel aufzudrücken fehlt SEPULTURA 2017 jedoch vieles.