Das sind doch nicht Settlefish oder? Genau diese Frage wird sich der ein oder andere eventuell gefragt haben, wenn er die ersten Songs des zweiten Albums der Italiener hört. Wer die Three Way Split Ep mit Sounds Like Violence und Desert City Soundtrack jedoch gehört hat, der könnte weniger Zweifel daran haben, dass es sich hier um die derzeit beste Deep Elm Band handelt, denn schon hier schlug man einen etwas anderen Weg ein.
Zugegeben: The Sound Of The Plural klingt komplett anders und hat mit dem Erstling Dance A While Upset nur noch wenig zu tun, denn was einst den Sound der Band ausmachte ist heute nur noch fragmentartig zu sehen: Die einst so episch langen Songs, die sich langsam und zerbrechlich wie Kartenhäuser aufbauten sind durch kraftvollen Postrock ersetzt worden und die Songs kommen schnell zur Sache und sind auch schnell wieder zu Ende. Das heisst natürlich nicht dass sie dahin gedroschen sind oder gar lieblos wirken, nein. Auch die 15 (!!!) neuen Songs sind mit Liebe zum Detail entstanden, und sind von der Grundstimmung her sehr viel positiver (Barnacle Beach), die Lyrics weniger kryptisch, und die Gitarren verspielter als zuvor. Eigentlich ist hier alles bewährte ausgetauscht und durch neue kleine Sensation ausgetauscht worden. Settlefish riskieren und gewinne. Selbst die Gesangsführung neigt neuerdings zu Sperenzien wie Van Pelt ähnlichem Sprechgesang und sich überschlagenen Vocals. Irgendwie verrückt wie sich diese Band im Nu gewandelt hat, aber schön zu sehen, dass man nicht einfach altbewährtes wiederkaut und auf Neues setzt. Wer wagt gewinnt, und Settlefish stehen mit The Plural Of The Choir klar auf dem Siegertreppchen.