Plattenkritik

Shadow Age - Silaluk

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Info

Release Date: 19.05.2015
Datum Review: 21.05.2015
Format: Vinyl

Tracklist

 

1. Silaluk
2. A Portrait of A Young Man Drowning
3. Innocence

Band Mitglieder

 

Aaron Tyree - Gesang, Gitarre
Bruce Füller - Bass
Evan Recinos - Schlagzeug
Davey Bales - Synthesizer

Shadow Age - Silaluk

 

 

Das Video beginnt: Hämmernde Trommeln eröffnen die Szenerie, mit Ringen und schwarzen Fingernägeln geschmückte Hände schlagen auf das Keyboard nieder. In schwarz und Leder gekleidete Gestalten mit Sonnenbrillen laufen durch Ruinen. Grautöne dominieren die Szenerie. Dann fliegt eine Gitarre mitten aus den 80ern hinein, ehe die samtige und zurückhaltende Stimme einsetzt, die all diese Klischees zu einem wunderschönen Song zusammenfügt.

Willkommen in der düsteren Welt von Shadow Age aus Richmond, Virginia!  Waren die vier Jungs ursprünglich noch unter dem Namen Colony unterwegs, folgt nun nach ihrer „Neugründung“ im September 2014 die erste EP via 6131 Records.
Ihre Musik ist irgendwo im Post – Punk anzusiedeln, macht allerdings auch niemals ein Geheimnis aus ihren Einflüssen, trägt sie regelrecht stolz zur Schau, wie auch das Video zum Titeltrack „Silaluk“ beweist. Hier wird den eigenen Idolen lieber stilgerecht gehuldigt, als sie krampfhaft zu verbergen. Wirft man einmal einen Blick auf eben diese Vorbilder, so landet man schnell bei den ganz großen Namen des Genres und gewinnt den Eindruck, dass sie die Alben von Joy Division, The Cure oder auch Depeche Mode mehr als nur einmal gehört haben.
Aber auch wenn man sich, wie ich selbst merke, leicht dazu hinreißen lässt, die Band rein auf ihre Einflüsse zu reduzieren, so sollte man dabei nie vergessen, was für eine starke Truppe man hier vor sich hat. Denn die Mischung aus sphärischer und doch melodiös, treibender Instrumentalarbeit und dem Pathos geladenen Gesang des Frontmanns wird hier in Reinform betrieben.
Die Produktion ist saftig, jeder Akkord und jeder Anschlag scheint zu sitzen und so verwandeln sich alle 3 Lieder auf Silaluk zu Hits!
Wie im bereits erwähnten Titeltrack, wenn sich der leise Gesang im Refrain öffnet und hochschraubt, so dass diese eingängige Hookline entsteht. Wenn “A Portrait of A Young Man Drowning“ textlich und musikalisch genau das erfüllt, was der düstere Titel verspricht. Oder wenn im letzten Song das Piano eröffnet, ehe der anschließende Song noch einmal alle Stärken der Band in sich vereint.
Das sind die Momente in denen Shadow Age beweisen, dass sie zwar den Pathos und den Stil ihrer Einflüsse mit sich tragen, ihr Songwriting aber viel zu stark ist, um sie als weiteren billigen Abklatsch abzustempeln.
Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass die Jungs bald mit einem Longplayer nachlegen, der dann hoffentlich die Spannung von Silaluk auch über die volle Länge halten kann!

Autor

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Janis

Autoren Bio

"Wenn ich so einen richtig tollen Song höre, dann muss ich immer mit dem Kopf nicken, als würde ich zu jedem einzelnen Takt "Ja" sagen. Und manchmal schwenke ich dann auf einmal um und sage "Nein, nein, hört bloß nicht auf zu rocken"." - Homer S.