Plattenkritik

Shearwater - Animal Joy

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Release Date: 17.02.2012
Datum Review: 12.03.2012

Shearwater - Animal Joy

 

 

In der Welt von Jonathan Meiburg schmiegen sich die Tatsachen glücklicherweise zu einem einzigen warmen Klumpen zusammen. Der Tier- und vor allem Vogelfreund hat nicht nur das Ventil für so ziemlich jede Ader seiner Kreativität gefunden, sondern schafft mit seiner Musik ein persönliches Selbstbewusstsein zwischen schmälerndem Anspruch und doch gelebter Kreativität. Natürlich sorgt er sich auch stets und voller Hingabe um seine wahre(n) Freu(n)de: Von Kaninchen über Springbock bis Fantasieseekuh finden alle gefiederten und pelzigen Freunde ihr Plätzchen auf "Animal Joy".


Meiburg bedient sich nach seiner Ur-Tätigkeit bei OKKERVIL RIVER also nach Belieben an der Folk-Theke, den gesetzten Popmomenten oder - wie am Beispiel "Insolence" - einer beinah epischen Palette an Stilen und Stimmungen. "Animal Joy", das siebte Album SHEARWATER´s ist trotzdem weich und von warmem Gemüt, Songs wie das preschende "Immaculate" oder "Breaking The Yearlings" lassen trotz im Rock verankerten Rückgrat keine Ausnahmeklänge zu. Bereits vom spärlichen und wunderschönen "Animal Life" an, dass sich langsam und verschlafen in die insgesamt elf Songs vortastet, geht es für SHEARWATER über das verhangende „Dread Sovereign“, welches hintergründig von Meiburgs Weggefährten - Schlagzeuger Thor Harris und Bassistin Kimberly Burke – gestützt wird in Richtung Achterbahnalbum: Mit „You As You Were“ sticht die Band aus Austin ins „Rasante“ und „Laute“, wenn die ausfüllende Stimme am Rande ausartet, bei „Run The Banner Down“ beruft sich „Animal Joy“ lieber wieder auf den Seitenstreifen statt der Überholspur. Dabei springen SHEARWATER zwischen den glimpflichen Achtzigern und der neuesten Folk- oder Americanawelle, zwischen glatten Indierockmomenten („Pushing The River“) und dem Zutun von Produzent Peter Katis (u.a. INTERPOL, THE NATIONAL) hin und her.

Nicht pausenlos vereinen sich Sound und Attitüde des Longplayers zu einem wohlschmeckenden Eintopf, der ohne Sinn und Verstand ausgelöffelt werden kann. „Animal Joy“ guckt auch ums Eck und fragt lieber zweimal nach. „Animal Joy“ lässt ebenso Spielraum für Stimmungen und Interpretation. Letztlich fügt sich „Animal Joy“ nach Entfaltung dem Lebensweg von Meiburg (und somit auch jenem von SHEARWATER) und spielt Zweifel und Klumpen gegeneinander aus – so dass nicht nur den Tieren am Ende ein Stein vom Herzen fallen dürfte.


Trackliste:

01. Animal Life
02. Breaking The Yearlings
03. Dread Sovereign
04. You As You Were
05. Insolence
06. Immaculate
07. Open Your Houses (Basilisk)
08. Run The Banner Down
09. Pushing The River
10. Believing Makes It Easy
11. Star Of The Age

Autor

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.