Voll gut und selten: Vertrackter und düsterer Indie ohne JOY DIVISION Anleihen. Noch besser und noch seltener: Komplexe Songstrukturen ohne irgendwelche Regeln ohne gleich an RADIOHEAD zu erinnern. Am Besten aber leider nur ein Glücksfall: Die passende Stimme.
Nun, damit wären alle möglichen Referenzen innerhalb kürzester Zeit abgehakt. Die Drei aus Kalifornien legen hier ganz gut vor. Ein düster, verwinkeltes Spiel mit Melodien und der Stimmung des Abnehmers. Von der ersten Minute wird man von SHOLI gekonnt auf das Glatteis geführt. Erst denkt der geneigte Hörer "wow, JOY DIVISION". Aber ohne Ian Curtis. Dann denkt er "wow, RADIOHEAD". Aber nur Thom Yorke. Und dann denkt er "wow, GLASVEGAS". Aber ohne Ballast und Soundwände. Also was ist das selbstbetitelte Werk von SHOLI?
Im Grunde eine schlechte Kopie. Alle Eigenschaften der Großen Bands werden geklaut, in den Mixer gesteckt und abgefiltert. Leider wurde scheinbar der Auffangbehälter verwechselt. Was man vorgelegt bekommt ist ein Cocktail aus ermüdenden Indie-Songs die weder für einheitliche Innovation sorgen oder besondere Momente. Alles in allem lassen sie den Hörer nach Acht Songs und 45 Minuten eher ermüdet zurück. Dieser freut sich dann auf die nächste Platte die ihn hoffentlich wieder etwas wachrüttelt.
Tracklist:
1. All That we can see
2. Tourniquet
3. November Through June
4. Spy in the House of Memories
5. any Other God
6. Dance for Hours
7. Our ot Orbit
8. Contortionist