Am 7. Januar 2005 löste sich mit MCLUSKY eine weitere große Band auf, die sicherlich nicht so schnell in Vergessenheit geraten sollte. Ihr headbangender Bassist Jon Chapple kümmerte sich fortan um seine zweite Band SHOOTING AT UNARMED MEN, die nach einem ersten Streich "Soon There Will Be Shooting At Unarmed Men", nun mit "Yes! Tinnitus!" ihr nächstes Attentat auf die Musikgemeinde starten.
Vermitteln die ersten Eckdaten von 10 Songs und mehr als 70 Minuten Spielzeit den Anschein man müsse sich durch endlos, ausufernde Songs kämpfen, wird man spätestens nach dem abschließenden "In-Flight Instructions Are A Joke, Say I" mit dem längsten Hidden Track konfrontiert, der mir bisher über den Weg gelaufen ist. Das Album starten nämlich in Form eines einzelnen Tracks komplett von vorne. Womit wir auch wieder am Anfang wären und uns mit dem schrägen Indierock von SHOOTING AT UNARMED MEN befassen können, der nicht gerade unter die Kategorie der eingängigen Hintergrundmusik fällt. Wesentlich aufgeräumter produziert als sein Vorgänger erinnert "Yes! Tinnitus!" an die verrückte DC Schule und ihre diversen Auswüchse, die gekonnt um die eigene musikalische Historie ergänzt werden. Das Produkt ist bizarr, kommt mit rumpelnden Punkeinflüssen aus der Hinterstube und bitte mit ausgesprochener Regelmäßigkeit zum Tanz. Es ist beachtlich was für nervöse Energien sich mit einem SHOOTING AT UNARMED MEN Song auftürmen und jederzeit zu kollabieren drohen. Wer auf verschrobenen Indierock mit gehörigem Dampf steht, sollte hier bedenkenlos zugreifen.
Tracks:
1. Pathos Ate Bathos
2. A Horse By Day Is A Horse By Night
3. Never Follow Me Again
4. All Hail Sergio
5. Girls Music
6. I Am United Nations
7. Pat Yourself On The Proverbial
8. I Cry For No Man
9. Get On Out And Come Right In
10. In-Flight Instructions Are A Joke, Say I