Oldschool-Hardcore ist total in, angesagt, hip, trendy, und dann gehn mir schon die Mode(Schimpf)wörter aus. Nun ja, dass wieder-aufgewärmtes, bereits als erfolgreich erprobtes Material oder Stile immer wieder verwendet, aufgewertet, auf die Jetzt-Zeit angepasst werden ist weder im Musikbusiness etwas Neues, noch in sonstigen Lifestyle-Branchen. So haben sich auch Sicario, als sie ihre Bandlaufbahn starteten, erst mal mit einigen Coversongs von Madball oder den Rykers befasst um erst hinterher eigene Kompositionen folgen lassen. Dass diese dann nicht ganz unabhängig von vorher gecoverten Bands ist, ist wahrscheinlich und auch eindeutig auf Death Is Certain, Life Is Not zu hören. Der Stil ist Oldschool, die Aufnahmen auch. Track 6 und 7 sind sogar im Proberaum aufgenommen. Man kann es mit der Authentizität auch etwas übertreiben, wenn der Sound so darunter leidet wie bei Sicario. Wobei ich mir sicher bin, dass es wohl eher am mangelnden Budget der Band gelegen hat als am Willen. Nicht jede Band heisst TERROR und kann auch dementsprechende Studios und Produzenten bezahlen bzw. bezahlt bekommen. So muss man auch bei Sicario den Sound mal ein wenig aussen vor lassen, auch wenn es wirklich erstaunlich ist, dass man die Gitarren so gut wie gar nicht hört und nur Bass-Drum und Gesang. Geschmackssache? Ein Missgeschick? Unwissen? Ich weiss es nicht. Und es ist auch schade, dass die Qualität der Aufnahme die Qualität der Musik ein wenig mindert. Denn generell sind das, was ich an Gitarrenriffs erkennen oder erahnen kann, sehr nett und abwechslungsreich. Da aber die Soundqualität teilweise dermaßen Grotte ist, kann ich nur potentielle Musikalität und künstlerisches Können und den Versuch von guter Musik mit 4 Punkten bewerten. Mit einer besseren Aufnahme, da würde die Sache sicher ganz anders aussehen!
Tracklist:
01 Swallow My Pride
02 Condemned
03 Our Fight
04 Death Is Certain, Life Is Not
05 Discarded Life
06 Hardcore Unity
07 Face The Truth