KREATOR sangen einst Love Us Or Hate Us und genau das trifft den Punkt, denn Hass und Liebe stehen dicht nebeneinander bei den bayjuwarischen SILENT DECAY. Vielleicht sind die Worte ein wenig hart, aber es geht hier mindestens um mögen oder Nase rümpfen, Mitte gibt es nicht. Die Mögenden erlangten mit dem vor zwei Jahren erschienenden Output The Pain Of Creation mehr als Zufriedenheit, wurde auf diesem doch Modern Metal zelebriert, der hörbar diverse Stile miteinander verband. Am dritten Album (somit wären wir an dem sensiblen Punkt make it or break it) Kings Of The Dead End Road wurde sehr stark geschliffen, um Fluss zu erlangen. Fluss mit gelegentlichen Stromschnellen, aber ohne Schlängelungen. SILENT DECAY kommen mehr zum Punkt und spielen direkt auf den Refrain, vernachlässigen die Härte aber nicht. Melodie und Härte zusammen im Fluss, fertig ist der Melodic Death Metal Genuss? Ganz so ein wollen wir es SILENT DECAY nicht machen, denn mit Kings Of The Dead End Road haben sie sich einem Genre gefährlich genähert, das im Moment stark überlaufen ist und somit nur die creme de la creme in den Herzen hängenbleiben dürfte. Und dazu zählt die Band noch nicht, obwohl technisch gereift, reicht der Gesang als größtes Manko dafür noch nicht. Die Screamo Shouts sind zu dünn und streckenweise auch überfordert, den guten Songs hinterherzukommen. Ein weiteres Manko ist der Sound, insbesondere im Bereich des Schlagzeugs, das viel zu künstlich erklingt. Wer dem Charme des Vorgängers verfallen ist, könnte einige Problemchen mit Kings Of The Dead End Road bekommen, denn runder heißt nicht besser. Somit könnten beim dritten Anlauf die Mögenden gegen die Naserümpfer in das Hintertreffen geraten.
Tracklist:
01. King Of The Dead End Road
02. From Dusk Till Dawn
03. Hell Contancts Me Every Day
04. With Kisses From The Underground
05. Behind The Walls
06. Through The Eyes Of A Mother
07. The Signal
08. Beauty Queen
09. Reality And Dynamite
10. Far Away