Eine Folk-Metal-Platte hat alles richtig gemacht, wenn ihre so oft betonte Naturverbundenheit genauso wenig aufgesetzt wirkt wie die dazugehörigen schweren Gitarrenriffs. Insofern muss „Návaz“ ein Kompliment ausgesprochen werden: Angenehme Geigen-Arrangements, weiblicher, tschechischer (!) und oftmals begleiteter Gesang und sanftes akustisches Gezupfte pflanzen die Botanik rings um einen. Die nicht gezwungen düsteren, aber durchaus atmosphärischen Gitarrenriffs (beispielsweise sehr gelungen in „Dva stíny mám“) bieten dazu einen angenehmen, das Ganze etwas aufpeppenden Kontrast. Gelungen sind neben der so stimmungsvoll umgesetzten Symbiose aber vor allem die gestrichenen Töne, welche in Nummern wie „Zlatohlav“ durchaus Ohrwurmcharakter haben, und maßgeblich die Wirkung des Albums tragen. So richtig tief buddeln SILENT STREAM OF GODLESS ELEGY dabei jedoch nicht in der so fruchtbaren Folk-Erde, denn abseits einiger netter Momente fehlt dem Album etwas der Ausdruck als Ganzes sowie der Tiefgang bei aller Eingängigkeit. Gleichwohl nutzen sich Stücke wie „Skryj hlavu do dlaní“ zu schnell ab und lassen einen ab und an gen Skip-Taste schielen. Letztlich ist „Návaz“ ein ausgereiftes Stück Folk-Metal, das im Großen und Ganzen sein Ziel nicht verfehlt, aber auch nicht der ganz große Wurf geworden ist.
Tracklist:
1. Mokoš / Earth Mother
2. Zlatohlav / Golden Head
3. Skryj hlavu do dlaní / Hide Your Head into Hands
4. Přísahám / Promise
5. Slava
6. Sudice / The Fate
7. Dva stíny mám / I Have Two Shadows
8. Pramen, co ví / Thinking Spring
9. Samodiva / Fay