Schon das Coverartwork der neuen SIXXXTEN CD gibt Rätsel auf. Auf der Vorderseite befindet sich ein geflügeltes Pferd über einem Wald, auf der Innenseite des Digipacks viele Luftballons, an denen gehängte Menschen baumeln – alles in Schwarz/ Orange gehalten. Was es damit auf sich hat, wird nicht geklärt.
SIXXXTEN, das sind vier Jungs aus Hamburg und Bremen. 2009 haben sie mit „Jugend Violencia“ ihr erstes Album veröffentlicht. Das nun erscheinende „Automat Superieur“ ist ihr zweiter Streich. Dreizehn Lieder befinden sich auf der Scheibe. Viele von ihnen hören auf seltsame Namen wie „Wodka Hypnotika“, „Der goldene Roboter“ oder „(Eine unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff)“. Musikalisch schweben die Nordlichter dabei zwischen den Galaxien. Ein bisschen Deutschpop hier, ein bisschen Deutschpunk dort, alles versehen mit einer Prise Elektronik. Wobei das auf „Automat Superieur“ nicht heißt, dass sie sich der momentan angesagten New Rave Welle anschließen – ganz im Gegenteil. Der elektronische Einfluss klingt oft wie Dreck im Getriebe und besticht durch seine schmutzigen Synthieklänge, die dem ganzen einen teils sehr rohen, unfertig klingenden Sound geben. Trotz dessen laden fast alle SIXXXTEN Songs zum Tanzen ein oder mindestens zum mitwippen. Im Promotext des Albums steht, die Band nicht auf der Suche nach der perfekten Hookline gewesen seien. Trotzdem haben sie diese nicht zu selten gefunden. „Commodore Jihad“ oder „Grab Im Wald“ sind dafür gute Beispiele. Die Texte auf „Automat Superieur“ handeln oft von gesellschaftlichen Themen, verpackt in Metaphern und Bildern.
Durch das ungewöhnliche Soundbild kann „Automat Superieur“ zu Beginn ziemlich abschreckend und unzugänglichen klingen. Nach einigen Durchläufen eröffnet sich dem Hörer jedoch ein Album, welches mit seinem Detailreichtum glänzen kann. Die Musik klingt frisch und unverbraucht. Natürlich ist nicht jedes Lied ein Hit, trotzdem heben sich SIXXXTEN wohltuend vom üblichen Deutschrock ab. Man sollte die Band auf jeden Fall in den Augen (und in den Ohren) behalten.